Die Viehbestände in Neuseeland sind im vergangenen Wirtschaftsjahr weiter gesunken. Wie aus den erst jetzt veröffentlichten endgültigen Daten des Nationalen Statistikamtes hervorgeht, gab es zum Stichtag 30. Juni 2020 insgesamt 26,06 Millionen Schafe im Land, das waren rund 800’000 Tiere oder 3,0 % weniger als im Vorjahr.
Grund dafür war den Statistikern zufolge vor allem die Dürre und Futterknappheit im Berichtszeitraum. Längerfristig betrachtet ist die neuseeländische Schafpopulation allerdings bereits seit nahezu vier Jahrzehnten rückläufig, der Höhepunkt wurde 1982 mit rund 70 Millionen gehaltenen Tieren erreicht. Allein in den vergangenen zehn Jahren ist der Bestand um etwa 6,5 Millionen Schafe oder 20,0 % geschrumpft.
Kamen 1982 noch 22 Schafe auf einen Einwohner Neuseelands, waren es 2020 nur noch fünf, was aber auch an der gestiegenen Bevölkerungszahl lag. Erneut verringert hat sich zuletzt auch die Zahl der gehaltenen Milchkühe, und zwar gegenüber 2019 um 39’000 Tiere oder 0,8 % auf 4,84 Millionen Stück. Den gesamten Kuhbestand beziffert das Statistikamt auf 6,20 Millionen, das waren 61’000 Tiere oder 1,0 % weniger als am 30. Juni 2019.
Trotz des seit 2016 anhaltenden Rückgangs der Kuhherde, der sich auf 419’000 Stück oder 6,3 % summiert, hat die neuseeländische Milcherzeugung in diesem Zeitraum durch Produktivitätsfortschritte moderat zugenommen. Die Zahl der gehaltenen Fleischrinder in Neuseeland ist 2020 mit 3,83 Millionen Tieren gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben und hat im Vergleich mit 2016 sogar um 10,0 % zugenommen.
Die stärksten Bestandsrückgänge wies im vergangenen Wirtschaftsjahr die nicht so bedeutende neuseeländische Schweinehaltung auf. Die Zahl der Schweine insgesamt nahm gegenüber 2019 um 8,4 % auf 234’500 Stück ab. Besonders deutlich stockten dabei die Halter ihre Sauenbestände ab, nämlich um 10,3 % auf nur noch 23’300 Tiere.