Zusammen mit dem israelischen Unternehmen Netafim hat die Bayer AG die Entwicklung eines neuen Bewässerungssystems gestartet. Mit dessen Hilfe soll es möglich werden, Wasser und Pflanzenschutzmittel per Tröpfchenbewässerung auf dem gesamten Feld zu verteilen, so dass die Pflanzen beides direkt über die Wurzeln aufnehmen können.
Wie die Agrardivision CropScience des Leverkusener Unternehmens am vergangene Woche mitteilte, werden dadurch der Wasserverbrauch und auch die Anzahl an Anwendungen deutlich reduziert. Die Einführung des Systems unter dem Produktnamen „DripByDrip“ ist bis Ende dieses Jahres in Mexiko geplant.
Der Leiter der Abteilung Strategy and Portfolio Management bei Bayer CropScience, Mathias Kremer, unterstrich anlässlich der Vorstellung die Anwendersicherheit des geschlossenen Systems. Durch seine Automatisierbarkeit sei es ausserdem weniger arbeitsintensiv für die Landwirte. Die Entwicklungspartner haben eigenen Angaben zufolge unter anderem Versuche mit Paprika, Tomaten, Melonen und Weintrauben auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Mexiko durchgeführt.
Laut Bayer-Projektleiter HolgerWeckwert zeigten die Testergebnisse einen Anstieg der Erträge, während aufgrund der besseren Qualität die Nettoerlöse stiegen. Überdies sei die Anzahl der Anwendungen bis zu 53 % gesunken. Auch in Chile, Israel, der Türkei, Spanien und Brasilien habe man erfolgreiche Proof-of-Concept-Versuche durchgeführt. „In Versuchen mit Zuckerrohr in Brasilien wurde im Vergleich zur traditionellen Furchenbewässerung und Anwendung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln sogar ein Ertragsanstieg um 150 % erzielt, wenn man die richtige Menge an Wasser sowie Dünge- und Pflanzenschutzmitteln über Tröpfchenbewässerung zuführt“, so Weckwert.
Die Tests hätten darüber hinaus eine Effizienzsteigerung bei der Wassernutzung auf bis zu 95% belegt, verglichen mit maximal 40 % bei der traditionellen Furchenbewässerung. Ein weiterer Vorteil bestehe in der Vermeidung von Nitrateinträgen in das Grundwasser. Weckwert zufolge richtet sich das System derzeit vor allem anObs- tund Gemüseanbauer in allen ariden und semiariden Regionen der Welt. Im nächsten Schritt solle es auch für Kulturen wie Baumwolle, Zuckerrohr und Reis genutzt werden.