Im Kampf gegen die falsche Deklaration von Lebensmitteln haben die Behörden ein neues Instrument in der Hand. Das Geheimnis liegt in den im Wasser von Früchten und Gemüse enthaltenen Sauerstoff-Atomen.
Diese Atome haben nicht alle dieselbe Masse - das Verhältnis zwischen den schwersten und leichtesten Atomen variiert je nach Meereshöhe, Temperatur und Entfernung vom Meer. Mit einer entsprechenden Analyse ist es deshalb möglich, die Herkunft von gewissen Lebensmitteln mit grosser Wahrscheinlichkeit festzustellen.
"Aprikosenskandal" Mitauslöser
Der Kanton Wallis habe sich zu einem Spezialisten bei der sogenannten «isotopischen Analyse» entwickelt, sagt Elmar Pfammatter, Chef der kantonalen Dienststelle für Verbraucherschutz, gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Das Walliser Kantonslabor beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit der Problematik der Authentizität von Lebensmitteln. Vor einigen Jahren waren grosse Mengen von Aprikosen aus Spanien entdeckt worden, welche als Produkt aus dem Wallis deklariert waren.
Analysiert wurden im Wallis verbreitete Gemüse- und Früchtesorten wie Aprikosen, Spargeln und Tomaten. Das Kantonslabor konnte so eine Vergleichs-Kartei mit entsprechenden Produkten aus anderen Ländern anlegen.
Methode auch für Fleisch
Das Walliser Kantonslabor ist derzeit daran, Methoden für die Analyse von Eiern, Fleisch und Fisch zu entwickeln. In einem weiteren Schritt soll dann auch die Herkunft von Honig und Wein zweifelsfrei festgestellt werden können.
5 Prozent falsch deklariert
Beim Kampf gegen die falsche Deklaration von Lebensmitteln ist der Kanton Wallis nicht auf sich alleine gestellt. Die kantonalen Labors in der Schweiz arbeiten in diesem Bereich eng zusammen.
Die Westschweizer Kantone schliessen sich jedes Jahr für eine Kampagne zur Klärung der Herkunft von Lebensmitteln zusammen. Im vergangenen Jahr waren 5 Prozent der kontrollierten Produkte falsch deklariert.