Seit dem 1. Mai 2025 ist auf der Website der Branchenorganisation Fleisch Proviande eine neue Plattform online , die Landwirtinnen und Landwirten den Zugang zu Dienstleistern für kurzfristige Schlachtungen erleichtert.
Schnelle Hilfe bei Notfällen
Ziel sei es, unnötiges Einschläfern genusstauglicher Tiere zu vermeiden – aus Respekt vor dem Tier und im Sinne eines verantwortungsvollen Umgangs mit Lebensmitteln, schreibt die Organisation. In vielen Regionen der Schweiz fehlten geeignete Partner für ausserplanmässige Schlachtungen. Oft seien Transporteure oder Metzgereien kurzfristig nicht verfügbar.
«Das führt dazu, dass verwertbares Fleisch verloren geht», sagt Pirmin Hodel, Leiter Fachbereich Tierwohl bei Proviande. Eine tierschutzgerechte Verwertung vieler dieser Tiere ist aber durchaus möglich – sofern die nötige Infrastruktur rasch zur Verfügung steht.
Aktuell 95 Anbieter
Die Plattform listet aktuell 95 Anbieter, darunter spezialisierte Transporteure, Hofschlachtbetriebe und Schlachtstätten mit Kapazitäten für Notfälle, auf. Die Einträge beruhen auf Selbstdeklaration. Das Verzeichnis dient ausschliesslich der Kontaktvermittlung. «Es besteht keine Verpflichtung zur Durchführung der aufgeführten Dienstleistungen», heisst es auf der Website.
Das Verzeichnis dient ausschliesslich der Kontaktvermittlung. Es besteht keine Verpflichtung zur Durchführung der aufgeführten Dienstleistungen.
Proviande
In einigen Regionen wie Ob- und Nidwalden, Uri, Zug oder dem Tessin sind laut Proviande allerdings erst wenige Anbieter registriert. Die Branchenorganisation ruft weitere Betriebe zur Anmeldung auf, um die Versorgung zu verbessern.
Entstanden ist die Plattform in Zusammenarbeit mit einer Fachgruppe aus Tierärzteschaft, Tierproduktion, Metzgereiwesen und Viehhandel, heisst es in einer Mitteilung. Finanziell unterstützt wurde das Projekt vom Schweizerischen Viehhändler-Verband (SVV), dem Schweizer Bauernverband (SBV), IP-Suisse, dem Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF), dem Nutzfahrzeugverband ASTAG und der IG öffentliche Märkte (IGöM).