Deutschland nimmt einen weiteren Anlauf bei pflanzenölbetriebenen Landmaschinen. In der vergangenen Woche wurde das Ergebnis des Projekts PraxTrak vorgestellt, bei dem ein praxistauglicher Traktor entwickelt und erprobt wurde, der mit verschiedenen Pflanzenölkraftstoffen, aber auch Diesel betankt werden kann.
Er erfüllt den Angaben zufolge auch die geltende EU-Abgasnorm der Stufe IV. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter Bleser, nannte das Schlepperkonzept zukunftsweisend. Angesichts der fallenden Energiepreise möge der akute Bedarf nicht dringend erscheinen; allerdings denke der Landwirt langfristig und über Generationen hinweg. Der im Projekt entwickelte Motor überzeuge mit sehr positiven Ergebnissen hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs, der Motorleistung, der kraftstoffabhängigen Motorsteuerung sowie der Stickoxid- und Partikelemissionen, unterstrich der Staatssekretär.
Bei der Verarbeitung in Ölmühlen entstehe aus Winterraps außerdem zu etwa zwei Dritteln hochwertiges Eiweißfuttermittel. Dieses werde in der Viehwirtschaft genutzt und ersetze zu importierendes Sojaschrot. Bleser betonte, die Land- und Forstwirtschaft trage zwar zum CO2-Ausstoß bei, habe jedoch gleichzeitig ein enormes Sinkpotential und werde bei der Energiedebatte nicht ausreichend berücksichtigt. Neue Chancen für den Aufbau regionaler Wertschöpfungskreisläufe unter Einschluss der Futtermittelversorgung sieht der stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Udo Hemmerling. Gleichzeitig bedauert er, dass das Bundesumweltministerium das entsprechende Marktanreizprogramm nicht in das Aktionsprogramm Klimaschutz aufgenommen hat.