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Neuer Plantahof-Stall lockte Tausende an

Der neue Rindviehstall am LBBZ Plantahof stiess am Tag der offenen Türe am Wochenende auf ein riesiges Interesse. Die Mitarbeiter des Plantahofs wie auch die Tiere sind bereits seit Januar schrittweise eingezogen.

Samuel Krähenbühl |

 

 

Der neue Rindviehstall am LBBZ Plantahof stiess am Tag der offenen Türe am Wochenende auf ein riesiges Interesse. Die Mitarbeiter des Plantahofs wie auch die Tiere sind bereits seit Januar schrittweise eingezogen.

Das Interesse am neuen Plantahof-Stall war gigantisch. Bereits am Samstag wurden rund 3000 Menus verkauft, woraus sich die ungefähre Besucherzahl schätzen lässt. Am Sonntag waren es noch viel mehr. «Wir gehen für Sonntag von 5000 bis 6000 Besuchern aus», sagt Carl Brandenburger, Bereichsleiter Gutsbetrieb.Am Mittag war das Festzelt so voll, dass viele die Verpflegung auswärts vorzogen. Nicht nur im grosszügigen Stall, sondern auch rund herum war das Gedränge gross.

Stall wurde «angeschissen»

Erstaunlicherweise schien dies den Tieren egal zu sein. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass die Tiere am Plantahof viel Betrieb gewohnt sind. Zudem sind sie auch schon eine Zeitlang im neuen Stall und haben sich angewöhnt. «Wir sind etappenweise eingezogen», berichtet Brandenburger.

Im Januar sei man zuerst mit den Rindern eingezogen, und zwar nicht in den Rinderstall, sondern in den Kuhstall: «Uns hat jemand den Tipp gegeben, zuerst mit den Rindern den Hauptstall regelrecht ‹anzuscheissen›. Das Ziel war, dass die Kühe sich nicht an einen funkelnagelneuen Stall gewöhnen mussten.» Die Kühe seien viel ruhiger gewesen, weil der ganze Stall schon gebraucht gerochen habe.

Anfang Februar zogen dann die Kühe selber aus dem Anbindestall aus dem Jahr 1964 in den neuen Kuhstall. «Nur an einem einzigen Tag war etwas Unruhe, weil die Tiere Heimweh hatten», fügt er an. Ein Grossteil der Kühe sei von selbst in die Boxen liegen gegangen. Nur wenige habe man an die Halfter nehmen und in der Box anbinden müssen.

Leistung 20% runter

Trotz viel Kuhkomfort geben die Kühe aber nicht mehr gleich viel Milch wie im alten Stall. «Der Leistungseinbruch beträgt im Schnitt 20 Prozent», sagt Kaspar Freuler, Leiter Stall und Alpbetrieb Parpan. Und schiebt nach: «Mit dem haben wir aber gerechnet. Zudem gibt es auch einzelne Kühe, die jetzt mehr Milch geben.» Er sehe drei Gründe. Die Kühe müssten jetzt selber entscheiden, ob sie fressen, liegen oder in den Auslauf wollen. Zuvor sei den Kühen auf den Lägern alles serviert worden. «Zuvor im alten Stall waren die Kühe in einem Fünfsternehotel mit bestem Service», meint Freuler schmunzelnd.

Der zweite Punkt sei, dass sich die Kühe in der Gruppe neu zurechtfinden müssten. Es gebe auch vermehrt Rangkämpfe: «Es hat ein, zwei Kühe, die unten durch müssen.» Zum Glück sei der Stall so grosszügig gebaut, dass es keine Sackgassen gebe. «Und drittens haben wir  von der Einzelkomponentenfütterung zur Mischration gewechselt, bei der 24 Stunden das gleiche Futter vorliegt», so Freuler. Er sehe aber auch Ansatzpunkte, wie man die Fütterung noch verbessern könne: «Die Kühe fressen gegenüber zuvor noch etwas zu wenig. Die Ration war zunächst vermutlich etwas zu trocken. Jetzt schütten wir Wasser dazu.»

40 Jahre im alten Stall

Auch das Personal musste sich an den neuen Stall gewöhnen. Carl Brandenburger lobt das Team für seine Einstellung: «Ich spreche Kaspar Freuler und seinen Leuten ein Riesenlob aus. Sie gingen positiv an den neuen Stall heran und haben es mit Freude angepackt.» Im Team habe es schon auch Wehmut gegeben, fügt Freuler an. «Als die Kühe aus dem alten Stall hinausgingen, hatte unser langjähriger Melker Sepp Jennewein Tränen in den Augen.» Er erinnert daran, dass er etwa  40 Jahre lang im alten Stall gearbeitet habe: «Er kam mit 18 Jahren zu uns und ist jetzt 58. Trotzdem hat er sich sehr positiv zum neuen Stall eingestellt.»

Firmen unterstützten gut

Jennewein und die anderen Mitarbeiter im Stall hätten umlernen müssen. So mussten sie beispielsweise lernen, den Mischwagen zu bedienen. Auch mussten sie sich in die Gülletechnik mit den Schiebern und in die Melktechnik einarbeiten. «Das haben sie in kurzer Zeit hingekriegt. Wir wurden allerdings auch gut unterstützt von den Einrichterfirmen wie Strüby oder Delaval», betont er.

Beim Planen habe  man nicht das ganze Personal einbeziehen können, ergänzt Brandenburger. Er schätze es deshalb sehr, dass null Kritik gekommen sei. «Es ist uns von der Leitung her gelungen, tierkomfortmässig, wie auch für das Personal eine gute Lösung zu finden», betont er. Sicher würde ein Privater teilweise noch anders bauen: «Wir dürfen nicht vergessen, dass wir ein Dienstleister für die Schule sind, der wir uns anpassen müssen. Hier haben wir einen guten Weg gefunden.»

Seine Freude sei gross, dass man so ein grosses Projekt durchziehen konnte. «Es ist nicht selbstverständlich, dass man 7 Millionen Franken vom Kanton bekommt, um einen solchen Stall aufzustellen. Wenn man als Team noch mitgestalten kann, ist die Freude umso grösser», bilanziert er.

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