Die Kirschessigfliege Drosophila suzukii wurde im Juli erstmals in Schweizer Früchten nachgewiesen. Ausgewachsene Individuen wurden Ende Juli in Insekten-Fallen bei Beerenpflanzungen in Graubünden und im Tessin gefunden.
Im Tessin wies zudem eine Heidelbeerpflanzung einen starken Larvenbefall auf. Ihr Schädigungspotenzial und die Fähigkeit, gesunde Früchte kurz vor der Ernte zu befallen, mache die Kirschessigfliege zu einem schwer zu bekämpfenden Schädling, schreibt die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil (ACW) in einer Medienmitteilung.
Die Tiere legen ihre Eier in gesunde Früchte von deren Fruchtfleisch sich die geschlüpften Larven ernähren. Ursprünglich stammt die Fruchtfliege aus Japan, wurde nach Nordamerika eingeschleppt und 2008 erstmals in Europa festgestellt.
Aufgrund bisheriger Schäden in Italien und Frankreich hat die ACW im Frühling 2011 eine Arbeitsgruppe gebildet. In mehreren Kantonen wurden Beeren- und Steinobstanlagen mit Insekten-Fallen ausgerüstet. Es sei davon auszugehen, dass Drosophila suzukii sich in den nächsten Jahren in allen mittel- und südeuropäischen Ländern ausbreiten wird. In Zusammenarbeit mit den bereits betroffenen Nachbarländern sind auch Bekämpfungsversuche geplant.