Die Ostschweizer Fachhochschule (Ost) baute das Institut für Intelligente Systeme und Smart Farming (ISF) in den letzten Monaten im Auftrag des Kantons Thurgau auf, hiess es in einer Mitteilung des Kantons vom Donnerstag. Das neue Institut ergänze unter anderem die vom Thurgau initiierte «Swiss Future Farm», einem Anschauungsbetrieb für Smart-Farming-Technologien. Unter Smart Farming fällt unter anderem die zunehmende Digitalisierung der Landwirtschaft.
Daniel Seelhofer, Rektor der Ost, ist überzeugt, dass die Zusammenarbeit für beide Seiten fruchtbar sein wird. «Das Living Lab in Tänikon erlaubt es uns, unsere einzigartigen Stärken in der Verbindung zwischen Landwirtschaft und Technik zum Einsatz zu bringen und weiterzuentwickeln – mit Ausstrahlung über den Thurgau hinaus», führte er aus.
Beschleunigter Wissenstransfer zu Bauern
Forschung und Entwicklung am ISF erfolgen eingebettet in den laufenden Landwirtschaftsbetrieb der «Swiss Future Farm». Institutsleiter Dejan Šeatović verwies gemäss Mitteilung auf den Wettbewerbsdruck, dem Landwirtschaftsbetriebe ausgesetzt seien. Sie müssten die unterschiedlichsten Interessen und Vorgaben wie Konsumentenmitbestimmung, Umweltschutz, Klimapolitik, Wettbewerbsfähigkeit, Agrarpolitik und Nahrungsversorgungssicherheit bedienen.
Feierliche Eröffnung des neuen Instituts für Intelligente Systeme und Smart Farming (ISF), von links die Thurgauer Regierungsrätin Denise Neuweiler, Institutsleiter Dejan Šeatović und der Rektor der OST Ostschweizer Fachhochschule, Daniel Seelhofer.
Kanton Thurgau
Ein beschleunigter Wissenstransfer aus der Grundlagenforschung über die angewandte Entwicklung in die Praxis sei deshalb zentral. Das ISF als Teil der Systemtechnik der OST werde in Kooperation mit Agroscope und der Swiss Future Farm so zum optimalen Partner in allen Belangen der Farm-to-Food-Kette, so der Institutsleiter.
Startschuss 2020
Der Regierungsratspräsident das Kantons Thurgau, Walter Schönholzer, erinnerte daran, wie alles, was heute in der Eröffnung des ISF gipfelte, im Jahr 2020 mit der Lancierung des Innovationsforum Ernährungswirtschaft begann. Dieses habe damals «einen wichtigen Schritt zur Förderung des Forschungs- und Technologietransfers zugunsten der ganzen Wertschöpfungskette dargestellt», sagte Schönholzer. Heute ermögliche das Innovationsforum Ernährungswirtschaft in Tänikon mit Agroscope und der Swiss Future Farm und der Ostschweizer Fachhochschule als Wissenschaftspartner den verstärkten Austausch über aktuelle, praxisnahe Themen in der smarten und nachhaltigen Land- und Ernährungswirtschaft, betonte der Regierungspräsident.
Nach Gründung des Instituts geht die Verantwortung für das Innovationsforum Ernährungswirtschaft ab 2026 vom Amt für Mittel- und Hochschulen des Kantons Thurgau an das ISF über. Das neue Institut werde sich mit Themen wie Lebensmittelversorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Ressourceneffizienz beschäftigen, hiess es in einer früheren Mitteilung des Kantons Thurgau vom Mai. Zum Start seien am Institut in Tänikon fünf Arbeitsplätze angesiedelt. Weitere drei Mitarbeiter der Fachhochschule sollten später hinzukommen, hiess es damals.