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Neues Labor soll Schädlingen das Leben schwer machen

Wissenschafter können nun auch in der Schweiz sicher an gefährlichen Baumschädlingen forschen und experimentieren. An der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in Birmensdorf ZH ist am Montag das nationale Pflanzenschutzlabor eröffnet worden.

sda |

 

 

Wissenschafter können nun auch in der Schweiz sicher an gefährlichen Baumschädlingen forschen und experimentieren. An der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in Birmensdorf ZH ist am Montag das nationale Pflanzenschutzlabor eröffnet worden.

Das neue Labor sei ein «Baustein im Puzzle einer nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft», sagtet Bundesrat Johann Schneider-Ammann an der Eröffnungsfeier. Mit dem Neubau vervollständige der Bund die Reihe von Speziallabors, die der Erforschung besonders gefährlicher Krankheitserreger dienen.

Grosse wirtschaftliche Schäden

Solche Speziallabors gibt es in Spiez BE für die Forschung an Humanpathogenen (Stoffe und Organismen, die den Menschen direkt schädigen) und am Institut für Virologie und Immunologie in Mittelhäusern BE für Tierpathogene.

Wenn künftig die Kirsch-Essigfliege die Reben oder ähnliche Insekten wie die Gallwespe die Edelkastanienernte bedrohten, dann werde das ein Fall für das Pflanzenschutzlabor sein, sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft und Bildung (WBF). Baum- und Gehölzschädlinge könnten nun im gewünschten Umfang unter sicheren Bedingungen diagnostiziert und erforscht werden.

Untersuchungen mit solchen Organismen seien wichtig, betonte der Bundesrat. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass Schädlinge sehr hohe wirtschaftliche Schäden sowohl im Wald als auch in der Landwirtschaft anrichten könnten. Und die Herausforderung werde nicht kleiner. «Globaler Handel und Tourismus sowie der Klimawandel steigern - ob wir das wollen oder nicht - auch die Wahrscheinlichkeit, dass neue pflanzliche Schadorganismen nach Europa verschleppt werden und letztlich auch in die Schweiz gelangen», sagte Schneider-Ammann. Bei den präventiven Laborarbeiten spiele der Bund eine wichtige Rolle.

Wegweisend für die Pflanzenforschung

Mit dem neuen Labor werde es viel besser als bisher möglich sein, Eindämmungs- und Schutzmassnahmen gegen eingeschleppte Schädlinge zu entwickeln, sagte Konrad Steffen, Direktor der WSL. Das Forschungsinstitut verfüge nun erstmals über eine Infrastruktur , die neben Diagnostik auch Forschung auf der dafür notwendigen Biosicherheitsstufe zulasse.

Für Fritz Schiesser, Präsident des ETH-Rates, ist das Sicherheitslabor wegweisend für die Pflanzenforschung, für den Schutz des Waldes und die Biodiversität in der Schweiz. Im Sicherheitslabor könnten biologische Massnahmen entwickelt werden gegen importierte Insekten und Pilze, welche die Wälder ernsthaft bedrohten.

14,4 Millionen investiert

Ebenso bedeutsam sei aber auch, «dass wir mit dem Labor unsere wissenschaftliche Kompetenz weiter ausbauen und so in diesem wichtigen Fachgebiet das Expertenwissen im eigenen Land haben», sagte Schiesser.  Damit leiste die WSL einen wichtigen Beitrag, um den Forschungsplatz und Wissensstandort Schweiz weiter zu stärken.

Die WSL hat den 14,4 Millionen Franken teuren Laborkomplex gemeinsam mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem  Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) erstellt. Die beiden Bundesämter betreiben den Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst (EPSD), dessen Aufgabe es ist, die Einschleppung und Ausbreitung von besonders gefährlichen Schädlingen und Krankheiten zu vermeiden.

Auslöser war ein gefährlicher Pilz

Auslöser des Projektes war die Phytophtora ramorum, eine für viele Baumarten tödliche Pilzkrankheit, die kurz nach der Jahrtausendwende auftrat.  2007 verfügte das BAFU, dass dieser gefährliche Organismus nur in einem Biosicherheitslabor der Stufe 3 diagnostiziert und erforscht werden darf. Weil kein solches Labor zur Verfügung stand, sei der Befund nicht gerade hilfreich gewesen, räumte BAFU-Vizedirektor Josef Hess ein. Die Verfügung des BAFU habe aber dazu beigetragen, dass ernsthaft  über den Bau eines Pflanzenschutzlabors diskutiert worden sei.

Hess sprach von einem «Leuchtturmprojekt».  Besonders stolz ist er, dass das Laborgebäude zu einem grossen Teil aus einheimischem Holz erstellt wurde. Das sei ganz im Sinne der Waldpolitik 2020, die das nachhaltig nutzbare Holzpotenzial im Schweizer Wald ausschöpfen wolle.

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