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Neues Laborfleisch kommt Rindfleisch näher als zuvor

Zürcher Forschende haben im Labor dicke Muskelfasern aus Rinderzellen gezüchtet, die echten Muskeln deutlich näherkommen als bisherige Versuche. Die neue Methode geht laut der ETH Zürich auf Grundlagenforschung zur Behandlung von Muskelerkrankungen zurück.

sda |

Es seien darin dieselben Gene und Proteine aktiv wie in natürlichem Rindermuskelgewebe, und es ziehe sich wie sein natürliches Vorbild zusammen, hiess es in einer Mitteilung auf der Webseite der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) vom Dienstag.

Die Wissenschaftler nutzen dafür Vorläuferzellen, die Muskelfasern bilden, sogenannte Myoblasten. Diese lassen sich mit einer Biopsie von einer lebenden Kuh gewinnen. Für ihre Grundlagenforschung isolierten die Forschenden die Zellen aus gewöhnlichen Rindfleischstücken: Filet, Huft, Bäckchen und Lempen.

Dickere Fasern erzeugt

Schon zuvor züchteten Forschende im Labor aus Rinder-Myoblasten Muskelfasern. Allerdings waren diese nach einem anderen Methode hergestellten Fasern in der Regel ziemlich dünn, so die Hochschule. Nun haben ETH-Forschende aus solchen Vorläuferzellen ein 3D-Muskelgewebe mit dicken Fasern erzeugt. Ein spezieller Molekül-Cocktail bringt Vorläuferzellen dazu, sich zu funktionsfähigen Muskelfasern zu entwickeln.

Der Cocktail wurde vor Jahren entwickelt, um Muskelzellen ausserhalb des Körpers wachsen zu lassen für die Therapie von Erbkrankheiten, bei denen Muskeln abgebaut werden. Darin sind laut der ETH dieselben Gene und Proteine aktiv wie in natürlichem Rindermuskelgewebe, und es zieht sich wie sein natürliches Vorbild zusammen. In Muskelgewebe, das nach der bisherigen Methode hergestellt wurde, war das nicht der Fall. Unter anderem fehlten in deren Zellen ein Teil der Proteine, die natürlichem Muskelgewebe vorkommen.

Noch lange nicht auf dem Teller

Bis solches Laborfleisch auf den Markt kommt, wird es laut der Hochschule aber noch dauern. Bisher haben die Forschenden nur wenige Gramm des Fleisches hergestellt. Bevor daraus marktfähiges Laborfleisch entsteht, muss laut den Forschenden das Zellkulturmedium weiter optimiert werden, damit es kostengünstiger wird und sicherer für den menschlichen Verzehr. Ausserdem muss noch erforscht werden, wie diese Fasern in grösseren Mengen produziert werden können.

Bevor neuartige Lebensmittel in die Läden kommen, müssen sie ausserdem lange und aufwendige Zulassungsprozesse durchlaufen. Um diese Technologie weiterzuentwickeln und auf den Markt zu bringen, erwägt ETH-Professor Ori Bar-Nur die Gründung eines Start-ups.

Der Fachwelt haben die Forschenden ihre neue Entwicklung im Fachblatt «Advanced Science» vorgestellt.

-> Mehr zur Methode (englisch) gibt es hier

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