Das Tierwohlsiegel ist vorerst für Schweine gedacht.
Proviande
Wie Flanderns Regierung im Juli mitteilte, erhält die Flämische Vereinigung zur Förderung des Wohlergehens von Nutztieren dafür eine Subvention von rund 293’000 Euro (276’00 Franken). Ausserdem soll das Zeichen weiterentwickelt werden, um später auch Geflügel und Rinder abzudecken.
Das Siegel zielt mit dem Hinweis «Besser für Tiere» in niederländischer und französischer Sprache auf Verbraucher in ganz Belgien. Das Label weist drei aufsteigende Tierwohlstufen aus, die mit bis zu drei Pluszeichen kommuniziert werden sollen. Die Anforderungen der Lastenhefte sollen die Tierhaltung, den Transport und die Schlachtung abdecken und sind strenger als die gesetzlichen Vorgaben.
Verzögerungen bei der Einführung
Wichtige Tierwohlkriterien sind zum Beispiel die Vermeidung unnötiger Transporte, die Bereitstellung zusätzlicher Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere und eine grosszügigere Besatzdichte. Die Lastenhefte sollen die Empfehlungen eines unabhängigen wissenschaftlichen Ausschusses berücksichtigen und von einem gesellschaftspolitischen Beratungsgremium und Branchenfachleuten geprüft werden. Ziel ist es, für Produkte mit dem Label höhere Preise als für herkömmliche Erzeugnisse zu ermöglichen und damit die Mehrkosten auszugleichen.
Allerdings kommt die Einführung des Tierwohlsiegels nicht so rasch voran wie ursprünglich geplant. Das Vorhaben wurde bereits 2021 vom flämischen Minister für Tierschutz, Ben Weyts, angekündigt. Anfang 2024 wurde dann bekannt gegeben, dass das Label zum Jahresende auf Schweinefleischprodukten in den Regalen zu finden sein würde, was aber nicht gelang. Ausserdem sollten ursprünglich bereits 2025 Hühnerfleisch und Eier einbezogen werden. Die Umsetzung auch dieses Plans verzögerte sich offensichtlich.