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Neues Wolfsmanagement fällt durch

In Frankreich hat die Regierung ihre Pläne für das künftige Wolfsmanagement vorgestellt, das jedoch sowohl bei den Landwirten als auch bei den Naturschützern prompt durchfiel. Der nationale Aktionsplan soll die Grundlage für den Umgang mit der wachsenden Population in den kommenden sechs Jahren bieten.

Vorgesehen ist unter anderem, die Genehmigung von Abschüssen zu erleichtern und zu beschleunigen. Ausserdem soll das Personal der zuständigen staatlichen Stellen aufgestockt werden, so dass Risse innerhalb von maximal 72 Stunden in Augenschein genommen werden können und auch Entnahmen spürbar schneller durchgeführt werden.

1100 Wölfe

Für von Wolfsangriffen betroffene Tierhalter soll eine psychologische Beratung angeboten werden. Neu aufstellen will Paris die Bestandserfassung. Innerhalb eines Jahres soll die Biodiversitätsbehörde (OFB) eine neue Methode zur Zählung der Wölfe entwickeln, damit künftig eine robustere Datengrundlage vorliegt. Erst vor wenigen Wochen war die offizielle Angabe nach zusätzlichen Analysen auf 1’104 Individuen nach oben korrigiert worden. Noch Anfang Juli hatte die OFB die französische Population mit 906 Wölfen beziffert.

Grundsätzlich soll das neue Management wesentlich flexibler gestaltet werden. Damit will die Regierung einer möglichen Änderung am Schutzstatus des Wolfes Rechnung tragen und auch besser auf die Bestandsentwicklung reagieren können. In diesem Zusammenhang wird auch in Aussicht gestellt, die bisher bei 19 % der Population eingezogene Obergrenze für Abschüsse heraufsetzen. Zudem soll die Förderung der Herdenschutzmassnahmen ausgeweitet werden. Mehr Geld ist auch für begleitende Forschungsprojekte vorgesehen, im Rahmen derer unter anderem neue Möglichkeiten zum Schutz von Nutztieren entwickelt werden sollen.

Wolfspopulation «ausser Kontrolle»

Von den beteiligten Akteuren wird der neue Aktionsplan uneingeschränkt abgelehnt, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Während sich die Naturschutzorganisationen geschlossen aus der nationalen Wolfsgruppe zurückzogen, zeigten sich die landwirtschaftlichen Branchenvertreter um den französischen Bauernverband (FNSEA) ausnehmend unzufrieden. Aus Sicht der Tierhalter führen die Pläne der Regierung das bereits bekannte und aus ihrer Sicht gescheiterte Wolfsmanagement lediglich fort und bedürfen daher einer grundlegenden Überarbeitung.

Dreh- und Angelpunkt des künftigen Managements müssten die Bedürfnisse der Tierhalter sein, so die Forderung der Landwirtschaftsverbände. Aus ihrer Sicht ist die Wolfspopulation «ausser Kontrolle». Die Vermehrung der Tiere gefährde die Wirtschaft im ländlichen Raum und stelle eine Bedrohung auch für den Menschen dar. Konkret drängen die Verbände darauf, Abschüsse nach Rissen erheblich zu vereinfachen und die Obergrenze für die Entnahme abzuschaffen. Ausserdem sollte bei der Jagd auf Wölfe der Einsatz von Nachtsichtgeräten uneingeschränkt ermöglicht werden.

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