Viele Landwirte wollen aufgrund der tiefen Rübenpreise nächstes Jahr keine Rüben mehr säen. Um die Zuckerfabrik auslasten zu können, sucht deshalb die Interprofession Zucker neue Produzenten in der Ostschweiz.
Im August hat die Interprofession Zucker einen garantierten Grundpreis für Rüben der Ernte 2016 von 37 Fr./t festgelegt. Mit der Ausschüttung einer variablen Komponente und der Auflösung von Rückstellungen strebt sie einen ausbezahlten Richtpreis von 43 Fr./t Rüben an. Das wären 2 Fr./t weniger, als 2015 vorgesehen ist.
Auslastung gewährleisten
Infolge der gesunkenen Rübenpreise für den Anbau 2016 verzichten etliche Pflanzer auf den Rübenanbau oder reduzieren ihre bisherige Anbaufläche. Besonders im Einzugsgebiet der Zuckerfabrik Frauenfeld bestehe die Gefahr, dass die nötigen Anbauflächen nicht erreicht werden, teilt die Interprofession Zucker am Mittwoch mit.
Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die bisherige Verteilung im Anbau zwischen Ost- und Westschweiz möglichst zu erhalten. Dies, um die gleichmässige Auslastung der beiden Zuckerfabriken weiterhin zu gewährleisten und die Aufwände für die Transportkosten tief zu halten.
Mehr Vertragsmutationen
Um dieses Ziel zu erreichen, motiviert die Interprofession die bisherigen Pflanzer, trotz gesunkener Preise den Rübenanbau in der aktuellen Krise nicht leichtfertig aufzugeben und appelliert an ihre Solidarität für die ganze Branche. «Die Welt- und EU-Zuckerpreise werden sich mittelfristig wieder erholen und die Zuckerrübenkultur wird wieder an Attraktivität gewinnen», sind die Vertreter der Pflanzer und der Zuckerfabriken überzeugt.
Der bisherige Rücklauf der Anbauverträge zeige, dass ein Grossteil der Pflanzer der Kultur Zuckerrübe vorerst treu bleibt, heisst es im Schreiben. Im Vergleich zu den Vorjahren seien jedoch deutlich mehr Vertragsmutationen zu bearbeiten. In der Westschweiz werden freiwerdende Quoten meist auf Nachbarbetriebe übertragen. In der Ostschweiz hingegen geben die Pflanzer ihre Quoten oft zur Neuverteilung an die Fabrik zurück.
Jetzt melden
Die Schweizer Zucker AG sucht daher im Einzugsgebiet der Zuckerfabrik Frauenfeld Landwirte, welche Interesse haben, neu in den Zuckerrübenanbau einzusteigen. Interessierte sind gebeten, sich möglichst rasch zu melden.
Telefon: 052 724 74 29, E-Mail: [email protected].


