Die Zuversicht der neuseeländischen Landwirte in die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung ist grösser geworden.
Wie der nationale Bauernverband (FF) am 10. August mitteilte, ergab eine Anfang Juli durchgeführte Umfrage bei 1’422 Farmen, dass die positiven Einschätzungen der Teilnehmer die negativen um netto 18 % übertrafen. Das waren 12,4 Prozentpunkte mehr als bei der Erhebung im Januar.
Starke Rohstoffpreise
Vor einem Jahr während der coronabedingten Handelsabschwächung waren die Skeptiker klar in der Überzahl gewesen, und zwar netto mit 28%. «Die Umfrage ist jetzt einen Monat her und ich denke, die Landwirte fühlten sich von den starken Rohstoffpreisen ermutigt», erklärte FF-Präsident Andrew Hoggard zu den jüngsten Erhebungsergebnissen.
Allerdings seien die Preise für Milcherzeugnisse an der Global Dairy Trade (GDT) in den vergangenen Wochen gefallen, und die Zentralbank habe jüngst vor Inflationsgefahren und riskanten Kreditvergaben, insbesondere auf dem überhitzten Immobilienmarkt, gewarnt. «Ich frage mich, ob das Vertrauen der Landwirte etwas stärker beeinträchtigt wäre, wenn wir die Umfrage erst in diesem Monat durchgeführt hätten», so Hoggart.
Arbeitskräftemangel
Ihm zufolge erwarteten Anfang Juli netto 4,4% der Befragten, dass sich ihre Rentabilität in den nächsten zwölf Monaten verbessern wird; das waren 23 Prozentpunkte mehr als im Januar. Zudem wollte rund ein Drittel aller Landwirte die Ausgaben in der näheren Zukunft steigern. Ein grösserer Teil davon müsse für höhere Betriebsmittelkosten oder die Tilgung von Schulden verwendet werden und dürfte nicht in Investitionen fliessen, stellte der Bauernpräsident fest.
Das besorgniserregendste Ergebnis der Umfrage ist dem FF zufolge, dass fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer angab, dass es schwieriger sei, qualifiziertes und motiviertes Personal zu rekrutieren. Das sei ein weiterer deutlicher Anstieg gegenüber den 35 % der Landwirte, die im Januar Sorgen über den Arbeitskräftemangel angegeben hätten. Gefragt nach ihren drei grössten Bedenken für die Zukunft nannten 18,5% eine strengere Klimaschutzpolitik einschliesslich des Emissionshandels, 17,1% höhere Kosten durch Produktionsauflagen und 11,0% Verschärfungen in der Süsswasserschutzpolitik.


