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Neuseelands Milcherzeugung erneut auf Rekordkurs

Ein hervorragendes Raufutterangebot und ein wachsender Kuhbestand werden 2012 die Milcherzeugung in Neuseeland weiter steigen lassen, nachdem die Produktion bereits im vergangenen Jahr um 10,4 % auf das Rekordniveau von 18,97 Mio t zugenommen hat.

AgE |

 

 

Ein hervorragendes Raufutterangebot und ein wachsender Kuhbestand werden 2012 die Milcherzeugung in Neuseeland weiter steigen lassen, nachdem die Produktion bereits im vergangenen Jahr um 10,4 % auf das Rekordniveau von 18,97 Mio t zugenommen hat.

Davon geht der US-Agrarattaché in Wellington in seiner aktuellen Marktbeurteilung aus. Er erwartet, dass die Milchproduktion des Inselstaates im laufenden Kalenderjahr noch einmal um 910 000 t oder etwa 5 % auf annähernd 20 Mio t wachsen wird. Da lediglich 4 % der Erzeugung am heimischen Markt abgesetzt werden, ist von einem deutlichen Anstieg der neuseeländischen Exporte von Milcherzeugnissen auszugehen. Dem Agrarattache zufolge dürfte insbesondere die Vollmilchpulverausfuhr größer ausfallen. Hier wird für 2012 mit einem Exportvolumen von 1,22 Mio t gerechnet; das wären 112 000 t oder 10 % mehr als im Vorjahr.

Größter Abnehmer dieses Produkts wird China bleiben, das 2011 mehr als 300 000 t Vollmilchpulver aus Neuseeland bezog. Die Verkäufe von Magermilchpulver an Auslandskunden sollen dieses Jahr um 14 000 t oder 3,9 % auf 376 000 t zulegen. Ferner erwartet der US-Agrarexperte, dass die neuseeländische Butterproduktion gegenüber 2011 um 5 % und die Ausfuhren um 2,2 % auf 458 000 t steigen. Nur für Käse wird ein Rückgang der Exporte vorausgesagt, und zwar um 3,2 % auf 245 000 t. Für alle vier Exporterzeugnisse zusammen ergibt sich eine für 2012 prognostizierte Ausfuhrmenge von 2,3 Mio t; das wären 130 000 t oder 6 % mehr als im Vorjahr.

Ein Zehntel mehr Milch im ersten Quartal

Nach Angaben des Agrarattachés der US-Botschaft in Wellington lag die neuseeländische Milcherzeugung im ersten Quartal 2012 fast 10 % über dem Vorjahresniveau. Für das zweite Quartal sei ebenfalls mit einem klaren Produktionsvorsprung gegenüber 2011 zu rechnen. Relativ kühle Temperaturen während des neuseeländischen Sommers sowie ausreichende Regenfälle hätten zu einem überdurchschnittlichen Weideaufwuchs in bester Futterqualität geführt und so die Milcherzeugung nach oben schnellen lassen, erklärte der Agrarexperte. Im zweiten Halbjahr 2012 könnte sich nach seiner Einschätzung die Wachstumsrate jedoch spürbar abschwächen und nur noch bei rund 1 % gegenüber dem milchreichen Vorjahreszeitraum liegen. Unterstellt wird hierbei, dass sich die Witterungsbedingungen normalisieren und durch den zunehmenden Einfluss des Wetterphänomens El Niòo wieder trockenere Phasen an der Ostküste auftreten. Insgesamt dürfte aber auch wegen des gegenüber 2011 um 80 000 Kühe gewachsenen Bestands die Milchanlieferung in der zweiten Jahreshälfte 2012 über der Vorjahreslinie bleiben.

Das Rohstoffangebot wird dem US-Agrarattaché zufolge verstärkt in die Herstellung von Vollmilchpulver fließen. Die Erzeugung soll auf 1,24 Mio t anwachsen; das wäre ein Plus von 10 % gegenüber 2011. In diesem Produktionsbereich hatten die Milchverarbeiter zuletzt neue Kapazitäten geschaffen, weil die Herstellung von Vollmilchpulver sowie dessen Transport und internationale Vermarktung langfristig die kosteneffizienteste Verwertung der Milch ermöglicht. Hauptabnehmer der zusätzlichen Produktionsmengen dürfte China sein, das seine Vollmilchpulvereinfuhren aus Neuseeland seit 2007 auch dank eines Freihandelsabkommens verfünffacht hat und mittlerweile mehr als 90 % seiner diesbezüglichen Importe von dort bezieht.

Höhere Lagerbestände erwartet

Der größere Milchanfall wird 2012 im „Kiwi-Staat“ auch zu einer höheren Erzeugung von Butter und Magermilchpulver führen. Dem US-Diplomaten zufolge hat sich jedoch die Verwertung der Milch über diese Produktkombination seit Mitte des vergangenen Jahres vor allem wegen der niedrigeren Fettpreise verschlechtert, weshalb der Erzeugungszuwachs hier begrenzt bleiben dürfte. Es wird davon ausgegangen, dass die Butterherstellung inklusive des wasserfreien Milchfetts in diesem Jahr um 23 000 t auf 458 000 t ausgedehnt wird. Voraussichtlich kann nur knapp die Hälfte der zusätzlichen Butterproduktion auf Auslandsmärkten abgesetzt werden; der Rest dürfte in den steigenden heimischen Verbrauch und die Lagerbestände fließen. Ähnlich wird die Situation vom US-Agrarattaché für Magermilchpulver gesehen.

Die betreffende Erzeugung soll um 20 000 t oder 5,6 % auf 380 000 t steigen, die Lagerbestände um gut 6 % auf 50 000 t. Seit Beginn des jetzt zu Ende gehenden Wirtschaftsjahres am 1. Juni 2011 ist der Preis für wasserfreies Milchfett als Butterderivat an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) um mehr als 50 % auf 2 499 $/t (1 955 Euro/t) Mitte Mai gesunken; die angebotenen Mengen übertrafen zuletzt das Vorjahresniveau um rund ein Viertel. Die größere internationale Produktionsmenge ließ im selben Zeitraum auch die Magermilchpulvernotierungen kräftig sinken, und zwar um 41 % auf 2 573 $/t (2 013 Euro/t). Weil auch die Preise für andere Milcherzeugnisse spürbar nachgaben, darunter Vollmilchpulver um 33 % innerhalb eines Jahres, hat Fonterra als größter Milchverarbeiter Neuseelands vergangene Woche eine Kürzung der Milchpreise angekündigt. Bezogen auf 2011/12 sollen die Genossenschaftsmitglieder inklusive der Vergütung ihrer Anteile im Mittel umgerechnet 33 Cent pro Kilogramm Milch erhalten, für das Wirtschaftsjahr 2012/13 sieht die Planung nur noch etwas mehr als 30 Cent/kg vor.

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