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Nicaragua: Chinesisches Tempo bei Kanalprojekt stösst auf Skepsis

Die Hongkonger HKND Group treibt das umstrittene Kanalbauprojekt in Nicaragua mit Hochdruck voran. Die Finanzierung soll bereits stehen und die Route zwischen Atlantik und Pazifik festgelegt sein. Die nicaraguanische Regierung in Managua zeigt sich vom Vorpreschen der Chinesen überrascht.

sda/dpa |

 

 

Die Hongkonger HKND Group treibt das umstrittene Kanalbauprojekt in Nicaragua mit Hochdruck voran. Die Finanzierung soll bereits stehen und die Route zwischen Atlantik und Pazifik festgelegt sein. Die nicaraguanische Regierung in Managua zeigt sich vom Vorpreschen der Chinesen überrascht.

«Ich glaube nicht, dass diese Route bereits definitiv ist - dafür sind die Untersuchungen da», zitierte am Donnerstag die Zeitung «El Nuevo Diario» den Wirtschaftsberater der Regierung, Bayardo Arce. 

Schon vor Abschluss der Machbarkeitsstudie hatte sich HKND-Chef Wang Jing in einem Interview der britischen Zeitung «The Telegraph» aber auf einen Verlauf festgelegt. Der Kanal solle von der Hafenstadt Brito am Pazifik durch den Nicaragua-See nach Bluefields an der Karibikküste führen. 

Nicaragua-See würde noch stärker verschmutzt 

Auch der Vorsitzende des nicaraguanischen Unternehmerverbands Cosep, José Adán Aguerri, zeigte sich von Wangs Vorpreschen überrascht. «Im Moment wird eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Wir müssen die Ergebnisse abwarten», sagte er «El Nuevo Diario». 

Der von Wang favorisierte Verlauf dürfte zudem Umweltschützer auf den Plan rufen. Sie fürchten, dass der bereits stark verschmutzte Nicaragua-See nach dem Bau des Kanals durch Supertanker noch weiter belastet wird. Der Nicaragua-See ist der grösste See Mittelamerikas und gilt als wichtiger Süsswasserspeicher in der Region.  

Kostenpunkt: 40 Milliarden Dollar 

Für Überraschung sorgte Wang zudem mit seiner Erklärung, die Finanzierung des Mega-Projekts sei bereits sichergestellt. «Unsere Investoren sind Grossbanken und andere grosse institutionelle Anleger», sagte der Vorstandsvorsitzende «The Telegraph». 

Für den Bau der Wasserstrasse zwischen Atlantik und Pazifik werden 40 Milliarden Dollar veranschlagt. Innerhalb der kommenden zwei Monate werde er die Investoren aus China, Europa und den USA bekanntgeben, kündigte Wang an. 

Machbarkeit bezweifelt 

Das Bauvorhaben ist im In- und Ausland umstritten. Kritiker bezweifeln, dass die in Infrastrukturprojekten unerfahrene HKND Group den Bau stemmen kann. Zudem wirft die Opposition der nicaraguanischen Regierung vor, HKND zu weitreichende Rechte eingeräumt zu haben.  

Indigene Gruppen haben wegen der Verletzung ihrer Landrechte bereits Verfassungsbeschwerde gegen die Pläne eingelegt. Wang zeigte sich von der Kritik indes unbeeindruckt. Er sei hundertprozentig sicher, dass der Bau im Dezember 2014 begonnen und 2019 fertig sein werde.

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