Vor allem die Gülleexporte nach Deutschland legten zu.
Agrarfoto
Die Niederlande haben in der ersten Jahreshälfte 2025 wieder erheblich mehr Wirtschaftsdünger aus der Nutztierhaltung ins Ausland und vor allem nach Deutschland geliefert. Nach Zahlen der niederländischen Unternehmensagentur (RVO) belief sich die betreffende Exportmenge auf 1,91 Mio. Tonnen; das waren 27,4% mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch die Volumen in den ersten beiden Quartalen der Jahre 2020 bis 2023 wurden deutlich übertroffen.
18’900 Tonnen Phosphat
Damit dürfte sich die geringfügige Erhöhung der betreffenden Lieferungen ins Ausland im gesamten vergangenen Jahr in diesem Jahr deutlich ausweiten; 2024 belief sich die Ausfuhrmenge auf insgesamt 2,71 Mio. Tonnen, was im Vorjahresvergleich einem Plus von lediglich 3,4% entsprach. Der exportierte Wirtschaftsdünger enthielt im jüngsten Berichtszeitraum fast 18’900 Tonnen Phosphat und rund 20’900 Tonnen Stickstoff, was im Vergleich zum Zeitraum Januar bis Juni 2024 Zuwächsen um 21,7% beziehungsweise 26,1% entspricht.
Vor allem die Gülleexporte nach Deutschland legten zu. Die Bundesrepublik ist der «historisch» wichtigste Abnehmer. Laut RVO kamen hierhin in den ersten zwei Quartalen 2025 insgesamt gut 1,07 Mio. Tonnen Wirtschaftsdünger aus dem Nachbarland, nach lediglich 772’000 Tonnen im Vorjahreszeitraum. Die darin enthaltenen Mengen an Stickstoff und Phosphat stiegen ebenfalls kräftig, nämlich um 44,5% auf rund 6’860 Tonnen und um 45,7% auf etwa 10’030 Tonnen.
Gülle-Beauftragter besucht Deutschland
Nach Angaben des agrardiplomatischen Dienstes der niederländischen Botschaft in Berlin ist der deutsche Güllemarkt insbesondere in der Grenzregion zu den Niederlanden gesättigt. Die Möglichkeit, Gülle in andere, weiter von den Niederlanden entfernte Regionen zu exportieren, hänge von mehreren Faktoren ab. Dazu gehörten die Preisschwankungen bei Düngemitteln, die Kosten für die Gülleentsorgung in den Niederlanden, die Erschwinglichkeit neuer Technologien und die Frage, ob Ackerbauern organische Düngemittel den Kunstdüngern vorziehen.
Der deutsche Güllemarkt wird nach Einschätzung der Botschaft ein wichtiges Exportziel für die Niederlande bleiben, und die deutsch-niederländische Zusammenarbeit könne zum Aufbau eines modernen, integrierten europäischen Güllemarktes beitragen. Um Hindernisse zu überwinden, seien Zusammenarbeit und Vernetzung unerlässlich. Um diese zu intensivieren, werde vom 20. bis 24. Oktober 2025 eine Handelsmission nach Deutschland stattfinden - unter der Leitung des Gülle-Beauftragten Raymond Knops.