Zahlreiche EU-Länder haben ihre Absicht bekundet, enger zusammenzuarbeiten, um Antibiotikaresistenzen im Gesundheitsbereich und in der Tierhaltung zu verringern.
Das ist das Ergebnis einer Konferenz, zu der die niederländische EU-Ratspräsidentschaft am vergangenen Mittwoch Landwirtschafts- und Gesundheitsminister aus allen 28 Mitgliedstaaten eingeladen hatte. Für Den Haag ist die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen ein zentrales Thema des sechsmonatigen Ratsvorsitzes.
Der niederländische Agrarstaatssekretär Martijn van Dam sprach in seiner Begrüßungsrede von einer der aktuell größten Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit. Am Beispiel der Niederlande stellte er dar, wie Antibiotikaresistenzen in der Tierhaltung durch einen partnerschaftlichen Ansatz abgebaut werden könnten. Die holländische Gesundheitsministerin Edith Schippers rief dazu auf, die Vorsorge gegen Infektionen zu stärken und die Bakterienhemmer so sparsam wie möglich einzusetzen.
Nötig sei die Entwicklung sowohl neuer Antibiotika als auch alternativer Behandlungsmethoden und einer besseren Diagnostik. EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis betonte, trotz zahlreicher Vorschläge und Initiativen in der Vergangenheit „müssen wir zugeben, dass die Welt versäumt hat, mit dem Aufkommen antimikrobieller Resistenzen Schritt zu halten“. Die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Maria Flachsbarth vertrat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Auch sie pochte darauf, den Einsatz von Antibiotika auf das therapeutisch notwendige Maß zu begrenzen. Helena Semedo, Beigeordnete Generaldirektorin der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), mahnte global koordinierte Aktionen an.