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Niemand will für Artenschutz zahlen

Die Uno-Artenschutzkonferenz im kolumbianischen Cali ist ohne eine Einigung zu Finanzierungsfragen zu Ende gegangen. Die Präsidentin der COP16, die kolumbianische Umweltministerin Susana Muhamad, erklärte die Konferenz am Samstag für beendet, da das nötige Quorum für Abstimmungen nicht mehr erreicht werden könne. Viele Teilnehmer der Konferenz hatten diese zuvor bereits verlassen, um ihre Heimflüge nicht zu verpassen.

Die Konferenz sollte eigentlich am Freitag zu Ende gehen, Muhamad hatte sie aber verlängert, um doch noch eine Einigung in Fragen der Finanzierung des Artenschutzes zu finden. Viele Delegierte verliessen die Tagung aber dessen ungeachtet, weil sie ihre gebuchten Heimflüge erreichen wollten.

Zuvor war zumindest noch eine Teileinigung erreicht worden. Die Delegierten stimmten der Schaffung eines Fonds für die Aufteilung von Gewinnen zu, die aus der Nutzung von Gendaten von Pflanzen und Tieren stammen. Der sogenannte Cali Fonds sieht vor, dass Unternehmen oder andere Nutzer der Daten, die diese kommerziell verwerten, 'einen Teil ihrer Profite oder Einnahmen in den weltweiten Fonds einzahlen', wie es in der Einigung heisst.

Ab einer gewissen Einkommenshöhe müssten Profiteure einen Prozent ihres Gewinns oder 0,1 Prozent ihres Einkommens in den Fonds geben, heisst es in der Einigung. Die Mittel des Fonds sollen dann unter Aufsicht der Uno zur einen Hälfte an die Staaten gehen, in denen die Arten vorkommen und zur anderen Hälfte an die entsprechenden indigenen Völker. Die Einigung ist für die in dem Dokument genannten Branchen, darunter Pharma- und Kosmetikindustrie, allerdings nicht bindend.

Bafu: Grosse Uneinigkeit bei Finanzierung

Seitens der Schweiz teilte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) mit, die Verhandlungen über die offenen Fragen würden 2025 in den Unterorganen zur Vorbereitung der nächsten Biodiversitätskonferenz weitergeführt.

Dabei werde die Finanzierung des 2022 verabschiedeten globalen Biodiversitätsrahmenwerks eine wichtige Frage bleiben. Die Uneinigkeit unter den Vertragsstaaten der Biodiversitätskonvention sei aber gross, schrieb das Bafu.

Den von den Entwicklungsländern geforderten zusätzlichen Fonds würden die westlichen Staaten ablehnen, weil die Weltbank bereits Biodiversitäts-Projekte im Globalen Süden unterstütze. In der Frage der Erfolgskontrolle werde weiterverhandelt, schrieb das Bafu weiter. Auf diesem Gebiet habe es indessen in Cali Erfolge gegeben.

Die Profitabfuhr für genutzte Gendaten unterstützte die Schweizer Delegation. Aus Sicht der Schweiz habe Cali erste Schritte zur Umsetzung des globalen Biodiversitätsrahmenwerks erbracht, teilte das Bafu weiter mit.

Kritik an der Schweiz

Die Schweizer Umweltverbände Birdlife, Pro Natura und WWF Schweiz zeigten sich nach Abschluss der Biodiversitätskonferenz enttäuscht. Auch die Schweiz habe ihren Beitrag in Form eines nationalen Aktionsplans Biodiversität oder auch nur in Form eines angemessenen finanziellen Beitrags für die weltweite Biodiversität nicht geleistet, teilten die Verbände in einer gemeinsamen Medienmitteilung am Samstag mit.

Die Situation der Biodiversität in der Schweiz sei besonders schlecht. Über ein Drittel der Arten sei bedroht oder ausgestorben und die Hälfte der Lebensräume sei gefährdet, hiess es weiter.

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