Als Littering bezeichnet man das achtlose Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfällen. Für Tiere kann dies tödlich enden. Auch im Kanton Thurgau führt das Littering zu Problemen.
Leider landen immer wieder Abfälle wie leere Getränke-, Essens- oder Zigarettenverpackung auf Wiesen und Äckern. Den Bauernfamilien verursacht dies viel Aufwand, da sie den Müll von Hand einsammeln müssen. Vor allem Alu-Dosen, Zigarettenstummel oder Hundekot im Gras sind für die Tiere eine grosse Gefahr. Hundekot kann bei Kühen Aborte auslösen.
Tödliche Gefahr
Liegt Abfall in Wiesen und Feldern, die als Tierfutter genutzt werden, wird es kritisch: Erstens sieht man im hohen Gras den Abfall schlecht und zweitens findet die Futterernte mechanisch statt. Harte Fremdkörper wie Aludosen oder Plastikflaschen, aber auch verlorene oder liegengelassene Nägel oder Drahtteile werden zerkleinert, gelangen so ins Futter und schlussendlich in den Magen der Tiere.
Die Tiere können innere Verletzungen erleiden, die zu Entzündungen und Schmerzen führen. In der Folge fressen sie nicht mehr, magern ab. Im Extremfall sterben sie. Teilweise kann eine mehrere hundert Franken teure und von den Bauernfamilien berappte Operation den Tod der Tiere verhindern.
Harte und starre Fremdkörper können zudem die Maschinen beschädigen, deren Reparaturen ebenfalls hohe Kosten verursachen.
Gesellschaftliches Problem
Laut Daniel Thür, Kommunikationsleiter des Verbandes Thurgauer Landwirtschaft VTL, ist Littering in erster Linie ein gesellschaftliches Problem. «Die Gründe sind natürlich sehr vielfältig. Aber wir stellen seit zwei Jahren ein verändertes Freizeitverhalten fest. Die Menschen sind seit Corona viel öfters in der Natur anzutreffen. Dazu kommt aber auch die persönliche Wertschätzung gegenüber der Natur», sagt Thür.
Wer «littert» und dabei erwischt wird, kann im Kanton Thurgau mit 50, 80 oder gar 250 Franken gebüsst werden. «Eigentlich wäre es so einfach: Den Abfall nimmt man mit und entsorgt diesen fachgerecht. So schütze ich die Tiere und die Natur», sagt Thür. An Hundehalter richtet er folgenden Appell: «Wiesen und Felder sind die Salatschüssel der Tiere und nicht die Toilette deines Hundes.»