NL: Atypische BSE-Variante bei Kuh

Die Veterinärabteilung der Universität Wageningen (WBVR) hat in der vergangenen Woche bei einer toten Kuh aus einem Betrieb in Südholland die atypische Variante des Rinderwahns festgestellt, die sehr selten bei älteren Kühen auftritt. 

Nach Angaben des Haager Landwirtschaftsministeriums war das betroffene Tier acht Jahre alt. Die niederländischen Lebensmittelbehörde (NVWA) ermittelte dem Agrarressort zufolge ausserdem insgesamt 13 Rinder, die entweder Nachkommen der Kuh sind, mit ihr aufwuchsen und/oder dasselbe Futter erhielten.

Diese Tiere würden vorsorglich getötet, auf BSE getestet und vernichtet. Das Ministerium versicherte, dass Gewebe dieser Rinder und der betroffenen Kuh nicht in die Nahrungskette gelangen werde. Seit 1997 wurden in den Niederlanden keine klassischen BSE-Erkrankungen bei Tieren mehr festgestellt. Die atypische Variante trat dort zuletzt 2011 auf.

Nach Angaben der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) gibt es nach heutigem Kenntnisstand keine Beweise, dass die atypische Variante auf den Menschen übertragbar ist. Im Gegensatz dazu wird die klassische Variante vor allem durch die Verfütterung von Proteinen infizierter Tiere verbreitet und führte in den 1990er Jahren zur BSE-Krise. Es wird vermutet, dass die neue Variante der tödlich verlaufenden Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK) beim Menschen durch den Verzehr von BSE-verseuchtem Rindfleisch hervorgerufen wird.

Um die weitere Verbreitung zu stoppen, wurde unter anderem der Einsatz von Tiermehl von Wiederkäuern in Futtermitteln für Nutztiere EU-weit verboten. Nach Angaben des Robert Koch-Institutes (RKI) trat weltweit die überwiegende Mehrzahl der vCJK-Fälle bei Menschen bis zum 17. Oktober 2006 in Grossbritannien mit 164 Erkrankungsfällen auf, darunter 157 Tote. Ausserdem seien in Frankreich 21 Erkrankungen und darunter 19 Tote registriert worden. Ferner seien vereinzelt auch Fälle in anderen europäischen Ländern sowie in Kanada, den USA, Japan und Saudi-Arabien gemeldet worden.