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NL: «Es muss etwas gegen Wolf getan werden»

Das niederländische Landwirtschaftsministerium und die Provinzen haben angesichts wachsender Probleme mit Wölfen einen nationalen Plan für die Jahre 2025 bis 2029 vorgestellt. Vorgesehen sind unter anderem eine intensivere Unterstützung der Nutztierhalter, Richtlinien für «Problemsituationen» und den Abschuss von «Problemwölfen».

AgE |

Nach der Entscheidung der Berner Konvention, den Schutzstatus des Wolfs herabzusetzen, entwickelt das niederländische Landwirtschaftsministerium bereits entsprechende nationale Regeln.

«Erschütternde Vorfälle»

Der Staatssekretär im Agrarressort, Jean Rummenie, begründete den Schritt mit «erschütternden» Vorfällen mit Wölfen im bisherigen Jahresverlauf. «Deshalb muss etwas getan werden», betonte er. Der Planungszeitraum des Konzepts betrifft die Jahre 2025 bis 2029. Unter anderem sieht die Wolfsagenda die Einrichtung eines landesweit agierenden Teams vor, das die Nutztierhalter beim Schutz ihres Viehs gegen Wolfsrisse unterstützen soll. Ausserdem würden für die Bürgerinformation ab Anfang 2025 eine Website und ein Telefonservice bereitstehen.

Im Fokus stünden dabei Standorte von Wölfen und Tipps für die Begegnung mit den Tieren. Bereits bestehende Informationsdienste würden damit ausgebaut. Zudem soll untersucht werden, inwieweit EU-Fonds zur Finanzierung des Konzepts genutzt werden könnten.

«Problemsituationen» und «Problemwölfe»

Ferner schlug Rummenie risikobasierte Handlungsoptionen für «Problemsituationen» und den Umgang mit «Problemwölfen» vor. Auf sogenannte Problemsituationen könne mit Vergrämung oder Verscheuchung der Wölfe reagiert werden. Dies komme zum Beispiel infrage, wenn ein Wolf mehrmals in einem Umkreis von 30 Metern von bewohnten Häusern im selben Gebiet gesehen werde.

Kritisch sei auch, wenn der Wolf die Annäherung von Menschen auf weniger als 30 Meter mindestens zwei Mal dulde oder sich Menschen mindestens zwei Mal auf weniger als 30 Meter aktiv nähere. Gleiches gelte für einen Wolf, der sich mindestens zwei Mal angeleinten Hunden nähere und sich dabei entweder friedlich oder aggressiv verhalte. Das schliesse auch die zweimalige Tötung von Hunden in der Nähe von Gebäuden sowie die Tötung von nicht angeleinten Hunden ein.

Indes könnten «Problemwölfe» abgeschossen werden. Diese definiert Rummenie als Tiere, die sich weder vergrämen noch verscheuchen liessen. Ausschlaggebend dafür seien zum Beispiel Angriffe auf Menschen. In diese Kategorie fielen auch Wölfe, die innerhalb von zwei Wochen mindestens zwei Mal Nutztiere trotz eines vorschriftsmässigen Schutzzauns angriffen.

491 Angriffe in neun Monaten

Rummenie kündigte an, das nationale Konzept und dessen Finanzierung weiter zu konkretisieren. Gleichzeitig werde er sich für die Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfs im Rahmen der Flora-Fauna-Habitat-(FFH)-Richtlinie einsetzen. Unterdessen hätten die Niederlande eine nordwesteuropäische Wolfskooperation mit Deutschland, Belgien, Dänemark, Frankreich und Luxemburg ins Leben gerufen.

Die Interprovinzialbehörde BIJ12 verzeichnete in den ersten neun Monaten dieses Jahres bereits 491 Wolfsangriffe auf Nutztiere, verglichen mit 399 Angriffen im Gesamtjahr 2023. Landwirte erhielten im laufenden Jahr bislang insgesamt rund 400’000 Euro (375’000 Fr.) an Entschädigung für Wolfsrisse. In fast allen Fällen hatten die Betroffenen laut BIJ12 allerdings nicht genügend Vorkehrungen getroffen, zum Beispiel mit wolfssicheren Zäunen.

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