Mindestens 15 % des Erzeugerpreises sollen zur Kompensation der mit der Fleischproduktion verursachten Umweltschäden wie der Kohlendioxidausstoss verwendet werden. - zvg
In den Niederlanden dürfte die rasche Einführung einer Abgabe auf Fleisch und auf entsprechende Produkte auf erhebliche Hindernisse treffen. Das ist zumindest das Ergebnis einer aktuellen Studie, die das Beratungsunternehmen EY in Amsterdam im Auftrag des Haager Landwirtschaftsministeriums angefertigt hat.
Untersucht wurden zwei Varianten der Abgabenerhebung. Die erste Abgabenvariante betrifft die Schlachthofebene und orientiert sich an der Zahl der Schlachttiere oder am Schlachtgewicht. Dabei sollen mindestens 15 % des Erzeugerpreises zur Kompensation der mit der Fleischproduktion verursachten Umweltschäden wie der Kohlendioxidausstoss verwendet werden.
Die zweite Variante sieht eine Steuer auf der Verbraucherebene von 3 % bis 15 % des Warenwerts vor. Damit wird das Ziel verfolgt, den Fleischverbrauch auch zur Verbesserung der Volksgesundheit zu senken. Die Berater weisen allerdings darauf hin, dass für die Umsetzung die digitale Datenverarbeitung der Finanzbehörden aufwendig angepasst werden müsste.
Diese Arbeiten würden zwei bis fünf Jahre in Anspruch nehmen. Anderenfalls dürfte die Kooperationsbereitschaft der Abgabepflichtigen deutlich beeinträchtigt werden. In der Folge sei mit Betrügereien zu rechnen. Ausserdem geben die niederländischen Consulter zu bedenken, dass die Fleischsteuer bei den Verbrauchern nicht eins zu eins ankommen dürfte.
Vielmehr sei damit zu rechnen, dass der Lebensmitteleinzelhandel im Rahmen von Mischkalkulationen andere Produkte verteuern würde. Dieser unerwünschten Reaktion könne nur mit komplexen Gesetzesänderungen entgegengewirkt werden. Die EY-Berater empfehlen alternativ die Einführung einer Fleischverbrauchssteuer auf EU-Ebene.
