Nach fast zwei Jahrzehnten Verbot dürfen die Niederlande wieder Rind- und Kalbfleisch in die USA exportieren. Das Finanzministerium in Den Haag teilte am Freitag mit, es rechne mit der Ausfuhr von rund 10'000 Tonnen pro Jahr im Wert von 80 Millionen Euro.
Das Exportverbot war 1998 verhängt worden, nachdem der Rinderwahnsinn in Europa ausgebrochen war. Das Verbot sei lediglich für die Niederlande, Irland und Litauen aufgehoben worden, teilte das Wirtschaftsministerium in Den Haag mit. Die Niederlande habe die Exporterlaubnis erst nach «strengen Prüfungen» ihrer Lebensmittelkontrollen in den Jahren 2014 und 2015 seitens der US-Behörden erhalten.
Rinderwahnsinn oder BSE war Mitte der 80er Jahre erstmals bei Kühen in Grossbritannien aufgetaucht und breitete sich dann in ganz Europa aus. Auf dem Höhepunkt der BSE-Krise verhängte die EU 1996 ein Exportverbot über britisches Rindfleisch. Forscher hatten zuvor nachgewiesen, dass der Verzehr von BSE-belastetem Fleisch zur neuen Variante der tödlich verlaufenden Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen führen kann. Die EU-Kommission erklärte die Seuche schon 2010 für nahezu ausgerottet.