Die niederländische Landwirtschaftsministerin Carola Schouten will sich bei der EU-Kommission weiterhin für eine Verbesserung und Verschärfung der Transportverordnung von landwirtschaftlichen Nutztieren einsetzen.
Wie aus einem aktuellen Brief der Ressortchefin an die Zweite Kammer des niederländischen Parlaments hervorgeht, will sie die maximale Transportdauer für Schlachttiere auf acht Stunden beschränken. Gemeinsam mit dem Bauernverband (LTO), den Viehhändlern, Transporteuren, Schlachtunternehmen und Tierschutzorganisationen in den Niederlanden will Schouten zunächst besprechen, wie die internationalen Transporte eingeschränkt werden könnten.
Ein positives Beispiel sei der Versand von Schinken an italienische und spanische Schinkentrockner, anstatt lebende Schweine zur Schlachtung in diese Länder zu liefern. „Export“ bedeute allerdings nicht, dass die zurückzulegenden Transportstrecken unbedingt weit sein müssten. Für Betriebe im Osten der Niederlande könne etwa ein deutscher Schlachtbetrieb schneller erreichbar sein als ein holländischer. Ausserdem wird nach Angaben der christdemokratisch-calvinistischen Politikerin nach Alternativen für die langen Transporte von Kälbern gesucht.
Auch mit Blick auf Zuchtviehtransporte seien neue Lösungen erforderlich. Vorbildlich sei etwa der alternative Versand von Sperma. Zudem sei noch im laufenden Jahr ein strengeres Vorgehen bei Verstössen gegen die niederländischen Transportvorschriften geplant: Die niederländische Lebensmittelbehörde (NVWA) werde künftig eher Geldstrafen auferlegen als Verwarnungen erteilen. Ausserdem habe die Institution ein Auge auf die Verbesserung von Tränkesystemen für den Transport von Kälbern, Schweinen und Geflügel.
Anfang 2019 will die Ministerin über die Fortschritte in Sachen Tiertransporte berichten. Wie Schouten mit Blick auf die Dauer von niederländischen Tierlieferungen an Schlachthöfe in anderen EU-Länder im vergangenen Jahr ausführt, waren die meisten Tiere höchstens vier Stunden unterwegs. Als weiter entfernte Zielländer für Schweine werden vor allem Kroatien, Italien und Spanien genannt, wovon vor allem Schlachtferkel betroffen waren.