Weniger Schweine- und Geflügelhalter in den Niederlanden haben die Absicht, neue Ställe zu bauen. Dies geht aus den Ergebnissen des aktuellen „ViehScanners“ des Marktforschungsunternehmens AgriDirect hervor, für den im vergangenen Jahr rund 3'200 niederländische Betriebe mit mehr als 500 Mastschweinen und/oder 100 Sauen sowie mit mehr als 10'000 Legehennen und/oder 15'000 Poulets befragt wurden.
Demnach sank bei den Schweinehaltern der Anteil der Betriebe mit Stallneubauplänen von 15,9% im Jahr 2017 auf 14,4% im vergangenen Jahr. Noch stärker nahm hier die Neigung für eine Renovierung der Stallungen ab, nämlich von 18,2 % auf 14,9 %.
Damit könnte im Nachbarland eine Trendumkehr bei den Investitionsvorhaben eingeleitet worden sein, denn in den beiden vorhergehenden Jahren wollte jeweils ein immer grösserer Teil der Tierhalter Geld für neue Stallungen oder deren Modernisierung ausgeben. Unterdessen bejahten zuletzt noch 13,2% der Geflügel- und Eierproduzenten, Stallneubaupläne zu haben, 2017 lag dieser Anteil mit 14,3% nicht wesentlich höher. Für die Absicht, die Gebäude zu renovieren, wurde ein Anstieg von 11,2 % der Befragten auf zuletzt 13,2 % verzeichnet.
Damit setzte sich hier der Aufwärtstrend der vorhergehenden vier Jahre fort. Bezogen auf 2014 entspricht der aktuelle Kennwert fast einer Verdreifachung. Der Leiter der Geflügelabteilung beim niederländischen Bauernverband (LTO), Eric Hubers, erklärte, dass Erweiterungsinvestitionen im Geflügelsektor durch den hohen Preis von Produktionsrechten erschwert würden. Die steigende Neigung zu Renovierungen führte er auf die unsicheren Zukunftsaussichten für die Geflügelhalter zurück.
Unter diesen Bedingungen seien Neubauten zu risikoreich. Die bestehenden Anlagen müssen laut Hubers aber auf einem modernen Stand gehalten werden, was zum Beispiel die Anforderungen an die Verringerung des Feinstaub- und Ammoniakemissionen betreffe.