Die Verwertungsmöglichkeiten der Milch über Butter und Magermilchpulver haben sich im Februar weiter verschlechtert und den daraus theoretisch abgeleiteten Milchpreis auf ein Mehrjahrestief gedrückt.
Wie aus Berechnungen des Kieler Informations- und Forschungszentrums für Ernährungswirtschaft (ife) hervorgeht, lag der Rohstoffwert für ein Kilogramm Standardmilch ab Hof mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß im Februar 2016 nur noch bei 22,1 Cent (24 Rp./kg). Ein ebenso niedriger Wert wurde innerhalb der letzten fünf Jahre nur im August 2015 festgestellt. Im Vergleich zum Januar ging der Rohstoffwert um 0,9 Cent/kg oder 3,9 % zurück; das Vorjahresniveau wurde um 7,1 Cent/kg beziehungsweise 24,3 % unterschritten. Verantwortlich für den jüngsten Abschlag beim Rohstoffwert waren Notierungsrückgänge sowohl für Butter als auch für Magermilchpulver.
Den Kieler Marktanalysten zufolge sank der durchschnittliche Butterpreis gegenüber Januar um 8,80 Euro/100 kg oder 3,0 % auf 283,00 Euro/100 kg. Dadurch verschlechterte sich die Verwertung der eingesetzten Rohmilch über die Fettkomponente um 0,4 Cent/kg auf 12,1 Cent/kg. Magermilchpulver wurde im Februar zu einem Durchschnittspreis von 153,10 Euro/100 kg notiert; das waren im Vergleich zum Vormonat 5,00 Euro/100 kg oder 3,2 % weniger. Umgerechnet auf die in der Pulverherstellung eingesetzte Rohmilch ergab sich hier eine um 0,5 Cent/kg auf 11,4 Cent/kg verschlechterte Verwertung.
Beide Wertkomponenten zusammengefasst belief sich der Milchwert frei Rampe Molkerei im Februar dieses Jahres auf 23,5 Cent/kg, von dem noch unterstellte Erfassungskosten von 1,4 Cent/kg abzuziehen sind. Es muss davon ausgegangen werden, dass der Rohstoffwert als Indikator für die zukünftige Milchpreisentwicklung im März weiter deutlich an Boden verlieren und wahrscheinlich einen neuen historischen Tiefststand erreichen wird. Grund sind die kräftigen Abschläge bei der Butternotierung in der vergangenen Woche und die weiter schwächelnden Preise am Pulvermarkt.