Auch zwei Wochen vor der WTO-Verhandlungsrunde in Bali ist kein Konsens in Sicht. Bis am kommenden Donnerstag müssten dem höchsten Entscheidungsgremium die Textvorlagen für eine Einigung überreicht werden.
Diese Zwischenetappe scheint jedoch in weiter Ferne. Roberto Azevedo, der neue Direktor der Welthandelsorganisation (WTO), ermahnte die Unterhändler am Dienstag erneut, ihre Bemühungen zu verstärken und eine Einigung zu erzielen.
Sollten die Minister in den nächsten Tagen keine gemeinsame Position finden und dem Entscheidungsgremium (General Council) keine Textvorlagen überweisen, könnte gar das für Donnerstag geplante WTO-Generalrats-Treffen vertagt werden. Es hätte dies die letzte offizielle Zusammenkunft vor dem WTO-Ministertreffen in Bali sein sollen.
Nach einigen Fortschritten zeichnen sich bei den Diskussionen vor allem beim Landwirtschaftsdossier neue Schwierigkeiten ab. Fast hätten sich die Unterhändler auf eine Deklaration zur Reduktion der Exportsubventionen der Industrieländer geeinigt. Doch Argentinien und andere Staaten haben zwingende Vorgaben festschreiben wollen, was die USA, die EU, Norwegen und auch die Schweiz ablehnten.
Diplomaten haben bereits vor einer Lähmung der Organisation für längere Zeit gewarnt, sollten die Verhandlungen in einer Sackgasse enden. Die grossen Verlierer wären dann die ärmsten Länder, die weniger von bilateralen und regionalen Abkommen profitieren.


