Im Kanton Bern wird in diesem Jahr keine Tränkerauktion gestartet. Vertreter der Berner Viehzuchtorganisationen, von Swissbeef Mittelland und Kälbermästern will zuerst das Projekt der Proviande beobachten.
Unter der Federführung des Schweizer Bauernverbandes (SBV) werden seit Anfang 2016 wöchentlich Richtpreise bei den Tränkekälbern publiziert. Der Verband erhofft sich damit verbesserte eine Preistransparenz.
Die Erhebung der Preise bei ausgewählten Geburtsbetrieben, Viehhändlern und Mastbetrieben erfolgt durch die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, der Proviande. Der gemeldeten Preise von Milchviehbetrieben, Händlern und Mästern werden je zu einem Drittel gewichtet. Daraus wird der Richtpreis abgeleitet. In den vergangenen Wochen kam aber Kritik auf. Vor allem Mäster beklagen die höheren Preise für Tränker.
Ein fertig erarbeitetes Konzept für eine Tränkerauktion hat der Berner Bauernverband in Zusammenarbeit mit den Berner Viehzuchtorganisationen und Kälbermästern erarbeitet. Ziel ist es, eine transparente Preisbildung zu ermöglichen und den Landwirten eine neutrale Vermarktungsplattform zu bieten. Die Trägerschaft wäre nicht als Händler aktiv, sondern nur als Mittler zwischen Angebot und Nachfrage.
In diesem Jahr soll aber kein Start erfolgen. Dies haben die obengenannten Organisationen an einer Sitzung beschlossen. Man wolle das Projekt der Proviande nicht gefährden, heisst es in einem am Dienstag veröffentlichten Communiqué. Im Oktober soll aber eine Standortbestimmung vorgenommen werden. Die Organisationen behalten sich aber vor, 2017 eine Tränkerauktion zu starten. Dies vor allem dann, die Transparenz auf dem Tränkekälbermarkt durch das Projekt der Proviande nicht erreicht wird.