Bei an Lumpy-Skin-Disease erkrankten Rindern bilden sich in der Haut Knoten von 0,5 bis 5 cm Durchmesser.
zvg
Am 21. Juni wurde auf der Insel Sardinen in einem Rinderbetrieb Lumpy Skin Disease (131 Rinder, 7 Tiere erkrankt) festgestellt. Zwei weitere Fälle wurden am 25. und 26. Juni gemeldet. Es wird davon ausgegangen, dass infizierte Vektoren aus Nord-Afrika, wo die Seuche präsent ist, über Windvertragung nach Sardinien gelangt sind.
Am 25. Juni wurden zudem in Italien weitere Ausbrüche gemeldet. Betroffen ist ein Rinderbetrieb mit 291 Rindern, der aus dem ersten Seuchenbetrieb in Sardinien Tiere in den eigenen Betrieb verbracht hat. Ein Tier ist erkrankt und verendet. Der zweite Ausbruchsort liegt im Norden Italiens in Mantua südlich von Verona. Der Ort ist nur 160 km von der Schweizerischen Grenze entfernt. Damit besteht ein reales Risiko, dass die Krankheit über Vektoren, die über den Wind in die Schweiz eingeschleppt werden könnte
Hautknoten kennzeichnen Krankheit
Die wichtigste Rolle für die Verbreitung von Lumpy-Skin-Disease spielt die indirekte Erregerverbreitung durch Insekten und Milben, beispielsweise Bremsen, Fliegen, Gnitzen, Stechmücken. Die Übertragung ist auch durch direkten Kontakt, infiziertes Sperma, unbehandelte Tierhäute und Felle und deren Produkte (z.B. Jagdtrophäen), Rohfleischprodukte, Rohmilchprodukte und durch daraus gewonnenes Tierfutter inkl. Kolostrum möglich.
Bei an Lumpy-Skin-Disease erkrankten Rindern bilden sich in der Haut Knoten von 0,5 bis 5 cm Durchmesser. Die Haut über den Knoten stirbt nach fünf bis sieben Wochen ab. Die Tiere haben Fieber, Schwellungen, eitrigen Nasenausfluss, Euterentzündung und Abszessbildung. Aborte können ebenfalls vorkommen.
Impfstoff nicht zugelassen
Die Krankheit betrifft Rinder und Büffel. Vor allem Jungtiere und Milchrassen sind sehr empfänglich. Neben Rindern können auch Zebus, Wasserbüffel, Altweltkamele, Giraffen und Antilopen betroffen sein. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis vier Wochen. Die Tiere werden allgemein schwach. Wirtschaftliche Verluste entstehen durch Milchleistungsabfall, Fruchtbarkeitsstörungen, Aborte und Hautschäden. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich, schreibt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) auf seiner Webseite.
Gegen die Krankheit existieren Impfstoffe, sie sind aber in der Schweiz nicht zugelassen und ihre Anwendung ist verboten. Lumpy-Skin-Disease ist eine hochansteckende und somit meldepflichtige Tierseuche. «Wer Tiere hält oder betreut, muss Verdachtsfälle dem Bestandestierarzt oder der Bestandestierärztin melden», schreibt das BLV.