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Norwegen legt Weizenvorräte an

Norwegen baut seine Vorsorge für Krisenzeiten weiter aus. Mit neuen Massnahmen soll die Versorgung der Bevölkerung auch bei Störungen im Handel oder Ausfällen in der Produktion gesichert werden. Der Blick nach Schweden und Deutschland zeigt: Die Strategien für staatlichen Notvorräten unterscheiden sich deutlich.

Norwegen hat die letzte Hürde beim Aufbau von eigenen Weizenreserven für Krisenzeiten genommen. Wie das dortige Landwirtschaftsministerium am Mittwoch, dem 13. August mitteilte, sei die letzte der drei Ausschreibungsrunden für die Einlagerung abgeschlossen und alle Verträge unterzeichnet.

Insgesamt fünf verschiedene Handelshäuser haben einen Zuschlag erhalten. Ziel ist, bis 2029 insgesamt 82’500 Tonnen Weizen für Krisenzeiten einzulagern, was dem Dreimonatsbedarf von Bäckereien, Industrie und Haushalten in Norwegen entspricht.

Stärkung der nationalen Vorsorge

«Es ist von grundlegender Bedeutung, dass die Bevölkerung Zugang zu ausreichenden und sicheren Lebensmitteln hat», betonte Norwegens Agrarminister Nils Kristen Sandtrøen in Oslo. Die Krisenreserve an Getreide sei ein wichtiger Bestandteil der Regierungsarbeit zur Stärkung der nationalen Vorsorge, für den Fall von grösseren Störungen des internationalen Handelssystems oder Ausfällen in der heimischen Getreideproduktion.

Der Aufbau der staatlichen Reserve war bereits im Herbst 2024 gestartet. Zum Jahresende waren planmässig die ersten 15’000 Tonnen Getreide gebunkert. Bis zum Erreichen der Sollmenge sollen nun jährlich weitere 15’000 Tonnen eingelagert werden. Da der nordische Staat selbst über keine Getreidesilos verfügt, werden Lagerdienstleistungen bei Getreidehändlern und Mühlen eingekauft. Die Laufzeit der Verträge beträgt dem Landwirtschaftsministerium zufolge 25 Jahre. Bereits als die Pläne der Regierung bekannt wurden, begrüsste der norwegische Bauernverband die Investitionen als «wichtig und sinnvoll».

Auch in Schweden und Deutschland

Im Nachbarland Schweden hat derweil der dortige Bauernverband (LRF) die voraussichtlich überdurchschnittliche Getreideernte zum Anlass genommen, noch einmal die Forderung nach eigenen staatlichen Notvorräten zu bekräftigen. Dies fordert der Verband schon seit Längerem.

Auch Deutschland verfügt zur Krisenprävention über staatliche Nahrungsreserven. Sie bestehen aus der «zivilen Notfallreserve (ZNR)», die Reis, Hülsenfrüchte und Kondensmilch umfasst, sowie der «Bundesreserve Getreide (BuRe)». Federführend beim hiesigen Krisenmanagement ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Zu den eingelagerten Mengen wollte die Behörde auf Nachfrage von AGRA Europe keine Angaben machen und verweist auf Geheimhaltungsgründe.

5’000 Tonnen Kondensmilch

Licht ins Dunkel bringt eine schriftliche Frage von AfD-Agrarsprecher Stephan Protschka an die frühere Ampelregierung aus dem März 2022. Laut der seinerzeitigen Antwort der Bundesregierung waren zum Stichtag 31. Dezember 2021 in den landesweit rund 300 BuRe-Lagerstätten 582’000 Tonnen Weichweizen, 56’000 Tonnen Hafer und 67’000 Tonnen Roggen eingelagert.

Aus der zivilen Notfallreserve können weitere rund 126’000 Tonnen Reis und Hülsenfrüchte mobilisiert werden, aufgeteilt in 52’000 Tonnen Langkornreis, 31’000 Tonnen Mittelkornreis, 24’000 Tonnen Erbsen und 18’000 Tonnen Linsen. Darüber hinaus waren rund 5’000 Tonnen Kondensmilch bei den entsprechenden Herstellern eingelagert.

Kommentare (2)

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  • Urs Häfeli | 17.08.2025
    Und die Schweiz schläft !
    • joggeli | 20.08.2025
      Ich glaube eher dass du schläfts. Sonst hättest du es gewusst, oder dich irgendwo schlau gemacht. Und gemerkt, dass in der Schweiz knapp 600 000 Tonnen Weizen eingelagert sind in Pflichtlagern. Reicht für 3 - 4 Monate.
      Alles klar nun???
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