Eine US-Senatorin verlangt von der Trump-Regierung, dass sie unverzüglich 300 Millionen Dollar für ein Hilfspaket zugunsten der US-Milchproduzenten zur Verfügung stellt. Die Lage auf den Milchfarmen sei dramatisch, sagt sie.
Die US-Senatorin Kirsten E. Gillibrand appelliert an den Landwirtschaftsminister der USA. «Da herrscht eine Krise direkt hinter unserem Rücken, und wir müssen sie lösen.» So zitiert sie das Portal thebullvine.com. Die Milchproduzenten hätten jetzt schon viel zu lange gelitten. Die Milchpreise seien so tief, dass die Milchviehhalter mit jedem Pfund, das sie produzierten, Verluste erlitten.
Schon das vierte Jahr mit schlechten Milchpreisen
Thebullvine.ch schreibt, dass die Farmer im Nordosten der USA nun schon das vierte aufeinanderfolgende Jahr mit tiefen Milchpreisen gewärtigen müssten. Im April seien im Durchschnitt nur 15.46 Dollar für gut 50 Kilogramm Milch bezahlt worden (das macht gut 30 US-Cents pro kg Milch bzw. ).
Der Grund liege in der internationalen Entwicklung, andere Länder hätten die Milchproduktion nach oben geschraubt. Senatorin Gillibrand sagte: «Ich habe Geschichten aus dem ganzen Bundesstaat New York gehört. Auch solche von Depressionen und Suizid. Das macht mich wütend.»
Den Baumwollproduzenten wurde auch geholfen
Gillibrand verweist darauf, dass die US-Regierung kürzlich ein Hilfspaket für die Baumwollproduzenten in den USA geschnürt habe. Die 300 Millionen Dollar möchte sie über das Milchgeld verteilen. Für die Durchschnittsfarm sollte es damit 8000 Dollar Nothilfe geben. Die Milchproduzenten müssten gleich behandelt werden wie die Baumwollfarmer. Überdies sei die Milchwirtschaft zehnmal grösser als die Baumwollbranche.
Gewinnschwelle liegt bei 35-37 Rp./kg Milch
Blake P. Gendebien, Farmer aus Lisbon, begrüsste laut the bullvine.com den Vorstoss der Senatorin. Er sagte aber, dass die durchschnittlich 8000 US-Dollar den notleidenden Milchbauern nicht genügend Hilfe brächten. «Das Herz hat die Senatorin am rechten Fleck, aber die Wirkung ihrer Forderung wird nicht gross genug sein.»
Er sagte, dass die Erlöse aus dem Milchgeld 3-4 Dollar unter den Produktionskosten für 50.8 kg Milch lägen. Daraus kann errechnet werden, bei welchem Milchpreis in den USA die Gewinnschwelle liegt, nämlich bei 36 bis 38 US-Cents pro kg Milch. Mit dem aktuellen Wechselkurs wären das 35 bis 37 Rappen pro kg Milch.
Farmer möchten mehr exportieren
Gillibrand kämpft an verschiedenen Fronten für die Milchbauern. Sie weibelt für eine Minimalpreis-Politik bei der Milch und möchte alternative Milchpreisabrechnungssysteme prüfen lassen. Farmer Gendebien setzt laut thebullvine.com auch darauf, dass es Senatoren wie Gillibrand gelingt, die Handelsbeziehungen der USA zu Kanada und Mexiko zu erhalten.
US-Präsident will das Handelsabkommen mit diesen Staaten namens Nafta neu aushandeln, weil es für die US-Industrie (u.a. die US-Automobilhersteller) nachteilig sei und dort zu viele Arbeitsplätze verloren gingen. Gendebien möchte, dass für die US-Milchwirtschaft neue Exportmöglichkeiten in Nordafrika und Südostasien erschlossen werden.


