Im Erbgut von Mikroorganismen liegt der Schlüssel dazu, wie schädlich sie für Nutzpflanzen sind oder ob sie sogar nützlich sein können. Mit einem neuen Forschungsnetzwerk will die Agrarforschungsanstalt Agroscope nun die Genomik für die Landwirtschaft nutzbar machen.
Mikroorganismen haben in der Landwirtschaft eine grosse Bedeutung, sowohl als Schädlinge als auch als Nützlinge. Dank neusten Technologien zur Entschlüsselung des Erbguts von Organismen lassen sich heute Dutzende Bakteriengenome gleichzeitig entziffern. Selbst grosse Genome wie die von Nutzpflanzen können innert weniger Wochen sequenziert werden. So lassen sich rasch agronomisch relevante Lebewesen entdecken, und Pflanzen- und Tierzüchter können Eigenschaften gezielt verbessern und einkreuzen.
Dabei fielen jedoch mehr Daten an, als die Forschenden verarbeiten können, teilte Agroscope am Dienstag mit. Mit dem weltweiten Forschungsnetzwerk will die Forschungsanstalt des Bundes ihnen eine Struktur zur Verfügung stellen, damit sie die Übersicht über die Datenmengen nicht verlieren.
Das Agroscope-Netzwerk Genomik und Bioinformatik soll Informationen liefern, Forschungsgruppen koordinieren und den Zugang zu Ressourcen wie Experten und Geräten erleichtern. Um den Aufbau des Netzwerks gezielt zu unterstützen, werde in einer ersten Phase der Fokus auf die Erforschung und vermehrte Nutzung von Mikroorganismen in der Land- und Ernährungswirtschaft gelegt.