Wie der nationale Bauernverband Federated Farmers (FF) berichtet, erwarten die Analysten von vier Grossbanken einen Startpreis deutlich oberhalb der Marke von 8,00 NZ$ (4,47 Fr.) je Kilogramm Milchfeststoff. Der neuseeländische Milchgigant Fonterra wird Ende Mai seine erste Milchpreisprognose für die Saison 2024/25 bekannt geben.
Analysten erwarten Preisanstieg
Dabei wird von Experten eine grosse Spanne von 4,07 Euro bis 4,74 Euro (4,04 bis 4,70 Fr.) mit einem Mittelwert von 4,40 Euro (4.37 Fr.) für das Kilogramm Milchfeststoff erwartet. Der für die laufende Saison 2023/24 noch nicht endgültig feststehende Milchpreis wird ohne die Vergütung von Genossenschaftsanteilen bei 4,35 Euro (4,32 Fr.) oder etwas darüber gesehen. Die Gewinnschwelle für die Milchproduktion in Neuseeland liegt derzeit etwa bei 4,32 Euro/kg (4,29 Fr.) Milchfeststoff.
Die Prognosemodelle der Analysten der Banken ABS, Rabobank, Westpac und ANZ für den Anfangspreis der Saison 2024/25 liegen aktuell in einer Spanne von 4,65 Euro bis 4,74 Euro (4,61 bis 4,70 Fr.) für das Kilogramm Milchfeststoff und damit um rund 8% höher als der erwartete Durchschnittspreis für die laufende Saison. Den Marktexperten zufolge haben die zuletzt festeren Preise an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) zu mehr Marktoptimismus beigetragen, obwohl die Nachfrage des global wichtigsten Importeurs China nach wie vor schwach ist.
Geringerer Importbedarf Chinas
Die Agraranalystin der Rabobank, Emma Higgins, wies jedoch darauf hin, dass auch die globale Milchproduktion kaum zunehme. Die geringe Rentabilität hat ihr zufolge einen Rückgang der Milchviehbestände in den USA und in Südamerika bewirkt. In Europa und Neuseeland begrenzten regional ungünstige Witterungsbedingungen sowie Umweltauflagen die Produktion.
Das nur gedämpfte Wachstum des globalen Milchangebots sollte zu einer weiteren Erholung des Milchmarktes beitragen und die Milchpreise für die Milchbauern in den meisten Regionen der Welt verbessern, so Higgins. Sie warnte allerdings zugleich vor zu hohen Erwartungen, denn die Signale für eine Erholung der globalen Nachfrage seien gemischt. Die Kaufkraft der Konsumenten stehe inflationsbedingt weiterhin unter Druck. Beim Grosskunden China komme hinzu, dass dessen eigene Milchproduktion stark wachse und auf eine verhaltene Nachfrage treffe.
Laut dem Pekinger Statistikamt erhöhte sich die Rohmilchproduktion in China 2023 im Vorjahresvergleich um 6,7% auf fast 42 Mio. Tonnen. Dies verringerte den Importbedarf. Chinas Einfuhren an Milchprodukten waren im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,6% rückläufig, bei Milchpulver um 21,2%. Angesichts dieser Entwicklung geht die Rabobank von einer langsameren Erholung der Milcherzeugerpreise in Neuseeland als noch zu Jahresbeginn aus.