…gnadenbringende Weihnachtszeit. «O du fröhliche» ist eines der bekanntesten deutschsprachigen Weihnachtslieder, das im 19. Jahrhundert entstanden ist. Und summt bereits wieder in dieser Vorweihnachtszeit in unser aller Köpfen umher. Dazu passen die Namen der Familie Fröhlicher und Seeliger. Und der bekannte Name Nikolaus hat zahlreiche weitere Namensträger motiviert; Klaus, Glauser, Klauser, Kläusli oder Nigg. Zunächst wird aber mit dem Familiennamen Christ gestartet.
Der Name Christen oder Christ ist ein sehr häufiger Familienname, in der ganzen Schweiz weit verbreitet und beispielsweise in den Gemeinden Schöftland (AG), Dürrenroth (BE) oder Luthern (LU) alteingesessen. Er leitet sich vom Rufnamen Christianus ab, vereinzelt auch von Christophorus.
Familie Klaus, Glauser, Kläusli, Klauser
Bei allen vier Familiennamen handelt es sich um Kurzformen zum Rufnamen Nikolaus. Der Name war im Mittelalter sehr beliebt, weit verbreitet und zählt zu den häufigsten männlichen Rufnamen im deutschen Sprachgebiet. Bekannt wurde der Name vor allem durch den berühmten Heiligen Nikolaus von Myra, der im 3./4. Jahrhundert lebte und von uns jeweils am 6. Dezember gefeiert wird.
Familie Nigg
Der Familienname Nigg ist ebenfalls eine alte Kurz- bzw. Koseform des Personennamens Nikolaus. Die Namenvarianten Niggli oder Niggler gehen ebenfalls auf Nikolaus zurück. Alle drei Namen Nigg, Niggli oder Niggeler sind in der ganzen Schweiz weit verbreitet, beispielsweise in Klosters (GR), Derendingen (SO) oder Aarburg (AG).
Familie Kind
Der Name ist in den Regionen Bern, Basel, Genf und Zürich verbreitet, stammt aber ursprünglich aus Deutschland und Chur (GR). Er leitet sich vom mittelniederdeutschen Wort «kint» ab, das Kind, Sohn, Tochter, Knabe, Jungfrau oder Edelknabe meint. Damit ist eine junge Person gemeint, die im Vergleich zu den erwachsenen Personen noch nicht älter ist und somit als unerfahrener Mensch gilt. Es handelt sich hiermit um einen Übernamen für einen jungen Menschen.
Familie Knecht
Wo wohnt denn Knecht Ruprecht, Gehilfe des heiligen Nikolaus? Die Familie Knecht stammt vor allem aus der Region Aargau, Glarus, Thurgau und Zürich. Bei diesem Familiennamen kann es sich um eine Berufsbezeichnung handeln, zum mittelhochdeutschen «kneht»; das Knecht, Diener oder Knappe heisst. Damit ist also eine Person gemeint, die in einem Dienst eines weltlichen oder kirchlichen Herrn, Ritters oder ein Gehilfe eines Handwerkers oder Bauern, steht. Es könnte sich auch um einen Übernamen handeln und würde somit für einen jungen Mann oder unerfahrenen Mann in lernender Stellung stehen.
Samuel Wild Samuel Wild. Wappenbuch der Bürgergeschlechter des Kantons Glarus 1902.
Familie Schmutz
Die Familie Schmutz hat nichts mit dem Schmutzli, dem Begleiter des Heiligen Nikolaus, zu tun. Schmutz geht zurück auf das ältere schweizerdeutsche Wort «Schmutz», was einerseits tierisches Fett im Allgemeinen, andererseits auch Butter bezeichnen konnte. Der erste Namensträger hatte also in irgendeiner Form mit Tierfett zu tun. Der Familienname ist in den Regionen Freiburg, Bern, Basel und Zürich verbreitet. Die Familie stammt ursprünglich aus Eptingen (BL) und Vechingen (BE).
Familie Bättig
Hat der Name mit einem Gebet zu tun? Der Name Bättig ist in den Regionen Luzern und Zürich verbreitet und stammt ursprünglich mehrheitlich aus Hergiswil bei Willisau (LU). Bättig ist ein altes schweizerdeutsches Wort, das sich tatsächlich vom Verb beten ableitet.
Familie Helg
Der Name Helg ist heute vorwiegend in den Kantonen Basel-Stadt, Jura, Sankt Gallen, Thurgau und Zürich verbreitet, alteingesessen ist er unter anderem in Hohentannen (TG) oder Jonschwil (SG). Helg leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort «heilec, heilic» ab, das heil bringend, heilig, erhaben oder geheiligt bedeuten. Es steht also als Übername für eine Person, die besonders fromm ist.
Familie Fröhlicher/Frölicher
Der Name Fröhlicher oder auch Frölicher ist weit verbreitet und kommt mehrheitlich in den Regionen Basel, Aargau, Thurgau und Zürich vor. Es handelt sich hier auch um einen Übernamen zum mittelhochdeutschen Wort «vroelich», das froh, munter, heiter, erfreut bedeutet. Der Name steht also für eine Person mit einem heiteren, fröhlichen Gemüt.
Familie Seel, Seelig
Die Familie Seel stammt aus Basel, die Familie Seelig aus Zürich und Solothurn. Der Name ist nicht weit verbreitet und stammt ursprünglich aus Deutschland. Es handelt sich hier um einen Übernamen, abgeleitet vom mittelhochdeutschen Wort «sele», das Seele bedeutet. Wahrscheinlich steht der Name für jemanden, der auf seine Seele bedacht ist und als besonders fromm gilt. Im Schweizerdeutschen Sprachgebrauch wird selig oder sälig auch verwendet um auszudrücken, dass jemand glücklich oder gesegnet ist.
In diesem Sinn, Ihnen allen, ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Was bedeutet Ihr Name?
Möchten auch Sie wissen, was Ihr Familienname bedeutet? Senden Sie uns ein Mail mit dem Betreff «Familiennamen».