Das vergangene Jahr war für die deutsche Obst- und Gemüsebranche kein gutes. Das resümierte die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) am Donnerstag im Rahmen der diesjährigen Fruit Logistica in Berlin. Demnach wirkten sich Spätfröste und lang anhaltende Nässe negativ auf die Erntemengen aus.
Die Obsternte 2024 ist laut Schätzungen der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) mit rund 1,08 Mio. Tonnen die zweitschwächste der vergangenen Dekade; nur 2017 war sie kleiner. Die Freilandgemüseernte verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von gut 1 % auf 3,68 Mio. Tonnen. Ebenso erreichten der AMI zufolge die Erträge aus dem Unterglasanbau nicht das Niveau von 2023.
Auch für das laufende Jahr rechnen die Marktexperten kaum mit Besserung. «Die Rahmenbedingungen bleiben aufgrund der Kombination von weiter steigenden Betriebskosten sowie hohen Lebenshaltungskosten der Verbraucher schwierig», erklärte BVEO-Geschäftsführer Christian Weseloh in Berlin. Auch 2025 würden die Witterungsbedingungen über die Ernte entscheiden, womit die Frage, wie bei häufiger auftretenden extremen Wetterlagen die Produktion gesichert werden kann, immer stärker in den Vordergrund rücke.
Zudem wird laut BVEO die Situation durch den weiteren Rückgang verfügbarer Pflanzenschutzmittel erschwert. Diese würden benötigt, «um dem witterungsbedingten Krankheits- und Schädlingsdruck effektiv zu begegnen».