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Obstbauern fürchten Kirschessigfliege - neue Falle entwickelt

Vor einem Jahr ist die Kirschessigfliege erstmals in der Schweiz gesichtet worden - eingeschleppt vermutlich mit Früchten aus Spanien oder Italien. Nun fürchten Obst- und Beerenproduzenten um ihre Kulturen. Eine neue Becherfalle soll die Ausbreitung des Schädlings eindämmen.

sda |

 

 

Vor einem Jahr ist die Kirschessigfliege erstmals in der Schweiz gesichtet worden - eingeschleppt vermutlich mit Früchten aus Spanien oder Italien. Nun fürchten Obst- und Beerenproduzenten um ihre Kulturen. Eine neue Becherfalle soll die Ausbreitung des Schädlings eindämmen.

Noch ist die Situation nicht dramatisch, aber Catherine Baroffio von der Forschungsanstalt Agroscope in Conthey VS ist nicht optimistisch. «Die Fliege breitet sich aus», sagte sie am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. In Zusammenarbeit mit den Kantonen hat sie dieses Jahr ein flächendeckendes Überwachungsnetz aufgezogen.

Noch keine Schäden

Damit wurden im März im Wallis zwei Kirschessigfliegen gefangen, Ende Mai eine in einem Kirschbaum im Tessin. «Jetzt beginnt es in der Westschweiz, aber auch im Kanton Zürich und in der Ostschweiz», sagte Baroffio. Bisher seien noch keine Kulturen geschädigt worden, aber auch letztes Jahr seien Schäden erst im August und September aufgetreten.

Die Kirschessigfliege, eine Fruchtfliege mit dem wissenschaftlichen Namen Drosophila suzukii, befällt fast reife Beeren und Steinobst. Die Weibchen legen ihre Eier in die gesunden Früchte. Daraus schlüpfen eine bis drei Larven, die sich vom Fruchtfleisch ernähren.

Besonders gefährdet sind Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Kirschen oder Zwetschgen, weniger offenbar Aprikosen. Bei Trauben ist die Situation laut Baroffio nicht ganz klar.

Essig und Wein

Die Wissenschaftlerin beschränkt sich aber nicht aufs Beobachten. Von einem Hersteller aus dem Kanton Zürich liess sie eine günstige Falle entwickeln, die in den Agroscope-Labors getestet und verfeinert wurde. Es handelt sich um einen Joghurtbecher, der mit einer Mischung aus Rotwein und Essig gefüllt ist.

Sobald in den Deckel Löcher gestochen werden, lockt der Duft die Fliegen an, die dann in der Becherfalle ertrinken. Laut Baroffio müssen die Fallen relativ dicht in den Kulturen aufgestellt und alle zwei Wochen ausgewechselt werden.

Einige Produzenten hätten sich bereits mit Fallen eingedeckt, sagte der Hersteller Paul Gasser aus Ellikon an der Thur ZH. Die meisten warteten aber noch ab, wie sich die Fliege ausbreite. Die Fallen kosten 80 Rappen pro Stück, können jedoch nur als Palett zu 1600 Bechern bestellt werden.

Rasche Ausbreitung

Baroffio hofft, den Schädling in der Schweiz mit dieser einfachen Massnahme einigermassen unter Kontrolle halten zu können. Sie ist aber nicht besonders zuversichtlich, da das Insekt viele Generationen hervorbringen und auf verschiedenen Wirtspflanzen leben kann. Zudem ziehe die Fliege kühles Wetter der Hitze eher vor.

Die Kirschessigfliege stammt aus Südostasien, vor allem aus Japan, China und Korea. Seit 2008 tritt sie in den USA auf, wo sie beträchtliche Schäden verursacht. 2009 wurde der Schädling auch in Europa entdeckt. Inzwischen hinterlässt er Spuren in Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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