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Obstproduzenten befürchten Schäden

Die Schweizer Obstbauern dürfen im Kampf gegen den Feuerbrand kein Streptomycin mehr einsetzen. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat die Verwendung für dieses Jahr untersagt. Obstproduzenten befürchten wegen des Streptomycin-Verbots Schäden an den Obstkulturen.

 

 

Die Schweizer Obstbauern dürfen im Kampf gegen den Feuerbrand kein Streptomycin mehr einsetzen. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat die Verwendung für dieses Jahr untersagt. Obstproduzenten befürchten wegen des Streptomycin-Verbots Schäden an den Obstkulturen.

In den letzten acht Jahren durften Obstproduzenten Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Streptomycin befristet und mit Auflagen einsetzen. In diesem Jahr erteilt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) jedoch keine Bewilligung mehr.

Die Obstproduzenten bedauern den Entscheid des Bundes. „Wir sind der Ansicht, dass eine erneute Bewilligung fachlich gerechtfertigt gewesen wäre“, sagt Georg Bregy, Direktor des Schweizer Obstverbandes (SOV), gegenüber dem LID. Punkto Umgang mit Feuerbrand wisse man aktuell gleich viel wie vor einem Jahr und damals habe der Bund den Einsatz von Streptomycin bewilligt, so Bregy.

Ausstieg kommt zu früh

Für ein Verbot sei es aktuell noch zu früh. Es fehlten genügend Erfahrungen mit den alternativen Pflanzenschutzmitteln, zumal diese deutlich weniger wirksam seien als Streptomycin. Die neuen robusten Sorten befinden sich laut Bregy noch in der Versuchsphase und müssen erst am Markt etabliert werden. Zudem sei eine Obstkultur auf 20 Jahre angelegt, und entsprechend lange dauere die Umstellung.

Man habe Streptomycin immer erst eingesetzt, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft gewesen seien, betont Bregy. Im letzten Jahr seien weniger als 300 von schweizweit 5‘000 Hektaren Kernobst-Anlagen mit Streptomycin behandelt worden. „Von einem nicht nachhaltigen Einsatz, wie ihn das BLW kritisiert, kann also nicht die Rede sein“, betont Bregy. Mit dem Streptomycin-Verbot fehle den Obstbauern nun ein Trumpf im Kampf gegen den Feuerbrand. Bregy: „Wir befürchten, dass es je nach Witterung und Infektionsbedingungen während der Blüte grosse Schäden geben könnte.“

Bund soll Entscheid überdenken

Der Thurgauer Regierungsrat Kaspar Schläpfer fordert in einem Brief das BLW auf, den Entscheid zu überdenken und Streptomycin zumindest teilweise für Baumschulen und Junganlagen zuzulassen. Obstbau sei ein wichtiger Wirtschaftszweig im Kanton Thurgau. Fast jeder dritte Apfel, der in der Schweiz gegessen werde, komme aus dem Thurgau, heisst es in einer Mitteilung. Der Obstbau sichere rund 1‘500 Arbeitsplätze im Kanton.

 

Feuerbrand

Der Feuerbrand ist eine hochansteckende, gemeingefährliche und meldepflichtige Bakterienkrankheit. Verursacht durch das Bakterium Erwinia amylovora bedroht er die Kernobstbäume und eine ganze Anzahl von Zier- und Wildpflanzen in hohem Masse. Eine befallene Pflanze kann innerhalb einer Vegetationsperiode absterben. Die Übertragung erfolgt durch Bakterienschleim, der auf vielfältige Weise, insbesondere durch Insekten und Vögel, sehr rasch und sehr weit verbreitet wird. Wenn genügend Infektionsmaterial vorhanden ist und während der Blüte für den Erreger günstige Witterung herrscht, kommt es zu einer extremen Ausbreitung der Krankheit mit massiven Schäden.

 

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