Obstsaft: Ramseier und Möhl dominieren

Von einst 30 mittelgrossen Mostereien sind in den vergangenen Jahren die meisten verschwunden: Der Obstsaftmarkt in der Schweiz wird heute von den beiden Getränkeherstellern Ramseier und Möhl dominiert.

Zuletzt stellte der verbliebene dritte Mostobstverarbeiter Schlör per Ende Oktober die Produktion ein. Wie vielen kleineren Mostereien setzte dem Aargauer Betrieb der zunehmende Preisdruck in der Getränkebranche zu. Das Unternehmen konnte schliesslich die nötigen Investitionen nicht mehr stemmen.

Ramseier übernahm im August 2014 die beiden Marken Schlör und Senator und auch das Mostobst der Lieferanten. Schon zuvor hatte die Fenaco-Tochter die Erntemengen eingestellter Marken wie Rittergold und Obi der Getränkeherstellerin Thurella übernommen. «Es ist nicht so, dass wir den Markt zusammenkaufen wollten», erklärte Geschäftsführer Christian Consoni gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Vielmehr sei dies durch die Marktveränderungen forciert worden.

Ramseier habe sicherstellen wollen, dass ihre Aktionäre, die Bauern, ihre Ernten weiterhin absetzen können. Das System in der Schweiz sieht vor, dass die Verarbeiter jeweils die gesamte Mostobstmenge zu einem gemeinsam festgelegten Preis übernehmen. Im Gegenzug zahlen die Bauern einen sogenannten Rückbehalt.

Dank diesem können in Jahren mit einer Ernte, die über dem Schweizer Bedarf liegt, der Export der Übermengen trotz des niedrigeren Abnahmepreises im Ausland finanziert werden. Auch in diesem Jahr wird wieder eine grosse Ernte erwartet.