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Obstschädling: Apfelwickler profitiert vom Klimawandel

Der Klimawandel fördert Schadinsekten. Spezialisten von Agroscope haben gemeinsam mit MeteoSchweiz mit einem Computermodell die Auswirkungen untersucht. Beispielsweise müssen Obstbauern bei steigenden Durchschnittstemperaturen damit rechnen, dass es mehr Apfelwickler gibt.

sda |

 

 

Der Klimawandel fördert Schadinsekten. Spezialisten von Agroscope haben gemeinsam mit MeteoSchweiz mit einem Computermodell die Auswirkungen untersucht. Beispielsweise müssen Obstbauern bei steigenden Durchschnittstemperaturen damit rechnen, dass es mehr Apfelwickler gibt.

Der Apfelwickler ist einer der wichtigsten Schädlinge im Obstbau. Die Larve des Schmetterlings bohrt sich als «Obstmade» in die Früchte und verdirbt den Genuss, wie die Forschungsanstalt Agroscope am Dienstag mitteilte. Es sei wichtig, schon jetzt nachhaltige Bekämpfungsstrategien für mögliche Szenarien zu entwickeln.

Erste Falter fliegen in der Nordschweiz

MeteoSchweiz hat für zehn Obstbauregionen stündliche Wetterdaten für das zukünftige Klima simuliert. Diese Grundlage nutzten dann die Agroscope-Experten, um die Entwicklung des Apfelwicklers vorherzusagen.

Zurzeit beginnen die ersten Falter des Apfelwicklers in der Nordschweiz zu fliegen. Dies gibt den jährlichen Startschuss zur Bekämpfung des Schädlings. Die Forscher gehen davon aus, dass in Zukunft der Flugbeginn überall zwei Wochen früherstattfindet.

Ausserdem sei mit einer zusätzlichen Generation des Apfelwicklers zu rechnen. In der Nordschweiz werde es statt ein bis zwei dann zwei bis drei Generationen geben, so dass mehr Schädlinge über einen längeren Zeitraum bekämpft werden müssen.

Mehr Schädlinge, aber nicht mehr Pflanzenschutzmittel

Trotzdem sollen Pflanzenschutzmittel nicht häufiger eingesetzt werden, denn dies führe zu resistenten Populationen und anderen unerwünschten Nebenwirkungen. Die Forscher suchen daher nach innovativen Lösungen, wie verschiedene bekannte Methoden optimal kombiniert werden können.

Vor allem umweltfreundliche Strategien sind gefragt. So beispielsweise die Pheromon-Verwirrung. Dabei werden die Männchen mit Sexuallockstoffen überflutet, so dass sie keine Weibchen mehr finden. Jörg Samietz, Leiter der Zoologie bei Agroscope, rechnet damit, dass auch die Förderung natürlicher Gegenspieler, also von Nützlingen, an Bedeutung gewinnt.

Weitere Schädlinge werden einwandern

Möglich ist auch der gezielte Einsatz von Insektenwachstumsregulatoren, die Entwicklungsprozesse im Insekt stören oder Viruspräparate, die nur gegen den Apfelwickler wirken. Für die Bekämpfung von Schädlingen im Obstbau hat Agroscope das Online-Prognosesystem «Sopra» entwickelt, das über Pflanzenschutzmassnahmen je nach Entwicklungsstand der Schädlinge informiert.

Der Klimawandel hat nicht nur Auswirkungen auf den Apfelwickler. Insgesamt müsse die Landwirtschaft mit grösseren Schäden rechnen, wie es in der Mitteilung heisst. Neben der stärkeren Vermehrung einheimischer Schädlinge werden auch neue Schädlinge einwandern oder sich weiter verbreiten.

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