Mit einem Staatsakt erinnert Obwalden am kommenden Sonntag die Schweiz an einen seiner bekanntesten Bürger: Den Politiker und Mystiker Niklaus von Flüe alias Bruder Klaus. Auch der Bundesrat, der auf eine nationale Feier verzichtet, ist vertreten.
Bruder Klaus ist der erste Heilige der Schweiz. Der einstige Bauer, Richter und Politiker verliess mit 50 seine Familie und wurde Einsiedler. Die Geburt von Bruder Klaus, der auch grossen politischen Einfluss hatte, jährt sich 2017 zum 600. Mal. Obwalden misst dem Jubiläum grosse Bedeutung zu. Ein Trägerverein aus Vertretern des Kantons und der Kirchen veranstaltet am kommenden Sonntagmorgen auf dem Landenberg oberhalb von Sarnen einen Staatsakt.
Im Zentrum der mehrstündigen Gedenkfeier auf dem ehemaligen Obwaldner Landsgemeindeplatz steht Niklaus von Flüe als Friedenspolitiker und Mittlerfigur. Erwartet werden Gäste aus Politik, Justiz, Kirche und Gesellschaft.
Auf der Rednerliste stehen Bundespräsidentin Doris Leuthard (CVP), Germanist und Schriftsteller Peter von Matt und der Obwaldner Landammann Franz Enderli (CSP). In einer szenischen Darstellung thematisiert der in Obwalden geborene Schauspieler Hanspeter Müller-Drossaart einen Briefwechsel zwischen Niklaus von Flüe und der Berner Regierung.
Am Mittag ist ein Volksapéro auf dem Dorfplatz geplant. Am Nachmittag können in Sarnen, Sachseln und Flüeli-Ranft verschiedene kulturelle Angebote mit Bezug zu Bruder Klaus kostenlos besucht werden. Der Bundesrat hatte auf die Ausrichtung einer eidgenössischen Feier zu Ehren von Flües verzichtet. Die Landesregierung will Erinnerungsfeiern zu historischen Ereignissen nur zurückhaltend durchführen, wie sie im letzten Jahr im Parlament bekanntgab.