Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wirbt für eine Liberalisierung des Welthandels. Die bei der Welthandelsorganisation (WTO) zur Debatte stehenden Vorschläge könnten den internationalen Handel um bis zu 15,5 Prozent verbilligen.
Profitieren würden laut der am Freitag in Genf präsentierten Studie vor allem Länder mit kleinem und mittlerem Anteil am Welthandel. Die 34 OECD-Mitgliedsstaaten könnten im Schnitt 10 Prozent tiefere Handelskosten erzielen. Demnach würde auch die Schweiz profitieren.
Der gemeinsame Effekt sei stärker als die Auswirkungen der einzelnen Handelserleichterungen zusammengezählt. Eine Globallösung im Paket sei damit besser als Einzelmassnahmen, heisst es in der Studie die auf 16 Indikatoren mit 97 Variablen aus 133 Ländern beruht. Eine Kostenreduktion um 1 Prozent erhöhe die Einnahmen aus dem Welthandel weltweit um gut 40 Mrd. Dollar.
Handelserleichterungen sind ein Hauptanliegen in der WTO, die für Dezember eine Ministerkonferenz in Bali einberufen hat. Die 2001 in Doha lancierte letzte Liberalisierungsrunde scheiterte, insbesondere weil kein Kompromiss gelang ist zwischen Forderungen nach weiterer Liberalisierung der Landwirtschaft in Industrieländern und nach besserem Schutz des geistigen Eigentums durch Schwellenländer.