In einer kanadischen Studie wurden laut dem Kälbergesundheitsdienst bei 12’260 Holsteinkühen auf 62 Milchviehbetrieben mit Laufstallhaltung Faktoren ermittelt, die das Auftreten von Mortellaro begünstigen.
Die durchschnittliche Herdengrösse betrug 183 laktierende Kühe und die mittlere Milchleistung 10’345kg. Die durchschnittliche Laktationsdauer zum Zeitpunkt der Klauenpflege lag bei 175 Tagen. Von den Kühen litten 20,5 Prozent an Mortellaro, 96,1 Prozent der Betriebe hatten mindestens eine Kuh mit der Krankheit.
Grundsätzlich war das Risiko, dass eine Kuh Mortellaro aufwies, bei erstlaktierenden Kühen höher als bei mehrkalbigen Kühen und höher nach dem 45. Tag nach dem Kalben. Weitere Risikofaktoren: Herdengrösse (über 200 Kühe), Besatzdichte (mehr als 0,9 Kühe/Liegebox), Liegeboxenunterlage (Beton mit Einstreuintervallen über einer Woche), Einstreumaterial (Holzspäne), Laufganggestaltung (Betonspaltenboden) sowie die Klauenpflege (Ausschneiden bei nur wenigen Tieren).
Mortellaro wurde 1974 erstmals in Italien dokumentiert. Die Erkrankung tritt in Laufställen häufiger auf als in Anbindeställen. Bei Tag-und-Nacht-Weidegang tritt die Erkrankung weniger Häufig auf als bei stundenweisem Weidegang. Die Erreger, Bakterien mit dem Namen Treponema denticola, befallen vor allem vorgeschädigte Klauen. Ist das Horn aufgeweicht, finden sie eine Eintrittspforte zur Zehenhaut. Kühe, die immer im Mist stehen und ständig feuchte Klauen haben, sind besonders gefährdet. Es können erdbeerartige Geschwüre entstehen. Deshalb heisst Mortellaro auch Erdbeerkrankheit.