Pelletiertes Schnittgut aus intensiv genutzten Rot- und Weisskleebeständen ist gut geeignet, um im Ökolandbau den hohen Stickstoffbedarf von Gemüse zu decken. Das ist das Ergebnis einer dreijährigen Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden, die vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) finanziert wurde.
Wie das BÖLN am berichtete, wurden zehn verschiedenen Futterleguminosen in Feldversuchen geprüft. Dabei hätten sich die beiden Kleearten als besonders geeignet erwiesen, weil ihr enges Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff die schnelle Umsetzung des Düngers nach der Ausbringung garantiere.
Zudem seien beim Anbau von Rot- und Weissklee die höchsten Hektarerträge mit 70 dt bis 100 dt Trockenmasse (TM) und damit die größten Mengen an verfügbarem Dünger zu erzielen. Laut BÖLN konnte nach der Aufbereitung zu Pellets in Feldversuchen der Stickstoffbedarf von Spinat vollständig gedeckt werden.
Wirkung ähnlich wie Hornmehl
Auch die Versorgung mit allen anderen Makro- und Mikronährstoffen sei damit sichergestellt. Die Düngewirkung sei vergleichbar mit der von Hornmehl, das sich im Ökolandbau bewährt habe. In zwei Versuchsjahren auf verschiedenen Standorten seien die Frischmasseerträge von Spinat durch die Düngung um 20 % bis 120 % höher ausgefallen als in der ungedüngten Kontrolle.
Bei Roter Bete seien gut 40 % mehr Frischmasse geerntet worden. Voraussetzung für eine optimale Düngewirkung von Weiss- und Rotkleeschnittgut ist den Forschern zufolge die intensive Nutzung der Bestände im Sommer mit Schnittintervallen von etwa zwei Wochen.
Sieben Tage vor Aussaat ausbringen
Ausserdem müsse die Ernte- und Trocknungstechnik fein auf das Erntegut abgestimmt werden. So hätten sich unter anderem Rundballen mit einer Pressdichte von maximal 110 kg TM/m3 bewährt. Für die Verarbeitung zu einem streufähigen Düngemittel genüge eine Pelletpresse.
Wegen ihrer keimhemmenden Wirkung sollten die Pellets sieben bis zehn Tage vor der Aussaat ausgebracht werden. Bisher würden häufig noch organische Reststoffe aus der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt, um den hohen Stickstoffbedarf vieler Gemüsekulturen zu decken.