Die Turbulenzen am Rohölmarkt haben sich am Dienstag fortgesetzt. Nachdem der Preis für US-Rohöl zur zeitnahen Auslieferung am Montag erstmals negativ gewesen ist, sprangen die Turbulenzen am Dienstag auf weitere Marktsegmente über. Der Preis für europäisches Rohöl wurde dadurch mit nach unten gezogen.
Die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni kostete am Dienstag im Tief 11,59 US-Dollar. Zuletzt lag der Preis bei 15,45 Dollar, das waren immer noch 5,97 Dollar weniger als am Vortag. Am Montag war der Preis für WTI zur Mai-Lieferung in den negativen Bereich gefallen.
Als Auslöser gilt das Zusammentreffen einer stark fallenden Nachfrage wegen der Corona-Krise mit einem enormen Überangebot. Hinzu kommt, dass die Lagerkapazitäten knapp und teils erschöpft sind.
In Cushing, dem Auslieferungsort für US-Rohöl, sind noch freie Lagerbestände in den vergangenen Wochen stark zurückgegangen. Am Dienstag hiess es vom grössten privaten Anbieter von Öllagerraum, dem in Rotterdam ansässigen Unternehmen Royal Vopak, seine Lagerkapazität sei nahezu erschöpft.
Die Nordseesorte Brent kostete am Dienstag im Tief 18,10 Dollar. Zuletzt stand der Preis bei 20,68 Dollar. Das waren 5,45 Dollar weniger als am Vortag.