Die Ölpreise sind am Montag auf den tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren gefallen. Vergangene Woche hatte die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) entschieden, ihre Fördermenge nicht zu verändern.
«Der Markt ist in Panikstimmung», sagte Hans von Cleef, Energieanalyst bei der Bank ABN Amro in Amsterdam. «Die Preise im Jahr 2015 werden deutlich niedriger sein als im Jahr 2014.»
Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent fiel zwischenzeitlich bis auf 67,53 Dollar und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Oktober 2009. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI sank zeitweise auf 63,72 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Juli 2009.
Die zwölf Opec-Mitgliedsstaaten hatten sich vergangenen Donnerstag trotz des Preisverfalls am Ölmarkt nicht auf eine Kürzung der Fördermenge geeinigt. «Wir erachten das Ausmass der Preisreaktion als übertrieben, weil die Opec letztlich genau das beschlossen hat, was die Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet hatte», kommentierten die Rohstoffexperten der deutschen Commerzbank.
Ein Ende des Preisverfalls lasse sich aber dennoch nicht absehen, hiess es. Die Aussicht auf ein massives Überangebot im ersten Halbjahr 2015 von rund 1,5 Millionen Barrel pro Tag laste schwer auf den Preisen.