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Österreich hat zu spät gewarnt

30 Betriebe sind gesperrt, weil zwei Importrinder aus Österreich positiv auf IBR getestet wurden. Bei den Veterinärkontrollen hat sich die Schweiz auf das EU-Land verlassen. Dieses hat die Seuchenmeldung verschlampt.

 

 

30 Betriebe sind gesperrt, weil zwei Importrinder aus Österreich positiv auf IBR getestet wurden. Bei den Veterinärkontrollen hat sich die Schweiz auf das EU-Land verlassen. Dieses hat die Seuchenmeldung verschlampt.

Von Dezember 2014 bis Januar 2015 hat ein Schweizer Viehhändler dreimal Rinder aus Österreich importiert, total 63 Tiere. Von denen wurde in der Schweiz keines auf die Tierseuche Infektiöse Bovine Rhinotracheitis (IBR) nachuntersucht, weil die Schweiz und Österreich offiziell als IBR-frei gelten. «Aufgrund dieses Status werden  Importrinder nicht automatisch  auf IBR kontrolliert», erklärt Regula Kennel vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). 

Anfang Dezember eingeschleppt

Aus Österreich werden jährlich rund 700 Rinder eingeführt. Das EU-Land führt wie die Schweiz zur IBR-Überwachung Stichprobenkontrollen durch. In der Schweiz werden alle Kühe, die  an einer grossen Viehschau wie der Swiss Expo aufgeführt werden, auf IBR getestet. Zudem wird die IBR-Freiheit  mittels Zufallskontrollen überwacht, und alle Zuchtstiere müssen jährlich auf IBR getestet werden.

Wie IBR nach Österreich gelangte, ist noch nicht klar. Klar ist, dass die Seuche schon Anfang Dezember 2014 eingeschleppt wurde. «Wir haben die Meldung zum IBR-Ausbruch aber erst Mitte Februar, rund sechs Wochen später, erhalten. Da waren die Importtiere in der Schweiz bereits verstellt», betont Kennel. 

Die Folge: 30 Betriebe in 12 Kantonen sind gesperrt bis zum Ende der Nachuntersuchungen in 30 Tagen. «Erst dann haben wir Gewissheit, dass keine Tiere angesteckt sind», sagt Kennel. Bislang wurden zwei Rinder positiv getestet. Ob sie tatsächlich IBR hatten, wird  die Nachuntersuchung zeigen. «Das BLV kann einzelne IBR-Fälle nicht ausschliessen», befürchtet Kennel, «wir gehen aber nicht davon aus, dass das Virus bereits breit gestreut hat.»

Österreich hat zu lange gewartet

Peter Bosshard, Geschäftsführer des Schweizerischen Viehhändler-Verbandes, geht hart mit den österreichischen Behörden ins Gericht: «Österreich hat mit dem Melden der positiven IBR-Tests viel zu lang gewartet.» Bosshard nimmt den betroffenen Händler in Schutz: «Er hat alle Vorschriften eingehalten.» Er selber verlange beim Import von Tieren immer einen IBR-Nachweis, so Bosshard. Das sei offiziell bisher nicht nötig gewesen. Doch: «Wenn EU-Staaten die Spielregeln nicht einhalten, müssen wir uns Massnahmen überlegen.»

Solche Massnahmen hat das BLV laut Kennel bereits getroffen: «Bis auf Weiteres werden Importe aus Österreich in der Schweiz auf IBR nachuntersucht.»

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