Österreich pflegt einen "viel zu sorglosen Umgang mit Grund und Boden", was weitreichende Folgen hat. So gehen nicht nur Wasserspeicher verloren - wodurch Hochwasser- und Überschwemmungsschäden zunehmen -, sondern auch CO2-Speicher, was die Klimaerwärmung rascher vorantreibt.
Wie sorglos tatsächlich mit dieser Lebensgrundlage umgegangen wird, verdeutlichen Vergleichszahlen: so werden in Österreich täglich 20 ha landwirtschaftliche Fläche verbaut, die durchschnittliche Größe eines Bauernhofes. "Wir betonieren jährlich 0,5% unserer Böden zu - doppelt so viel wie Deutschland oder die Schweiz", veranschaulichte der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, heute bei einer Pressekonferenz. Wenn diese Fehlentwicklung nicht korrigiert werde, ziehe das neben den klimatischen Effekten auch eine schwindende Attraktivität unserer Heimat für den Tourismus, die Gefährdung Tausender Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, aber vor allem den Verlust der Lebensmittel-Versorgungssicherheit nach sich, zeigte Weinberger auf.
Die notwendige Ackerfläche für die Versorgung der heimischen Bevölkerung gibt es tatsächlich in Österreich gar nicht mehr. Um seinem persönlichen Lebensstil nachkommen zu können, würde jeder Bürger 3.000 m2 landwirtschaftliche Fläche benötigen. In Inland hat er dafür aber nur 1.600 m2 zur Verfügung, beansprucht demnach bereits 1.400 m2 im Ausland. Prognosen zufolge werden es in wenigen Jahrzehnten pro Kopf nur mehr 1.000 m2 sein. "Wir sind also bereits jetzt schon sehr verletzbar. Und ist der Boden einmal verbaut, ist er unwiederbringlich verloren, er ist tot", so Weinberger.