Auch in Österreich wird der Ruf nach einem Schutz landwirt-schaftlicher Flächen vor einer Bebauung lauter. Der Präsident der Landwirtschafts-kammer Österreich, Gerhard Wlodkowski, wies darauf hin, dass jeden Tag die Fläche ein Bauernhof durch Verbauung verschwinde.
In Österreich würden täglich rund 15 ha landwirtschaftliches Areal für Verkehr, Industrie und Wohnbau verbaut. Der Bodenverlust liege damit im Verhältnis zu Deutschland um 50 Prozent höher, stellte Gerhard Wlodkowski, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, an einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Deutschen Bauernverbandes (DBV), fest. Das sei eindeutig zu viel, betonte er.
EU-Regelung zum quantitativen Bodenschutz
Österreichs Landwirtschaft brauche diese Flächen, einerseits um die Versorgung der Bevölkerung weiterhin zu gewährleisten, aber andererseits auch, um die Schutzfunktion der Böden etwa als Wasser- oder Kohlendioxidspeicher nicht zu verlieren.
Wlodkowski forderte einen „Staatsvertrag“ zur Reduzierung von Flächenverschwendung. Ausserdem verlangte er auf EU-Ebene eine Regelung zum quantitativen Bodenschutz „und nicht immer nur neue Vorschriften zum qualitativen Bodenschutz“.
Gerd Sonnleitner, Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV), bezeichnete den Flächenverlust durch Versiegelung und Überbauung als einer der grössten Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft.
Mit dem raren Gut Boden wird viel zu sorglos umgegangen
Es sei ein Umdenken beim Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern dringend erforderlich, betonte der DBV-Präsident.
Der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, warnte, dass ohne Bodenschutz ein dramatischer Verlust von fruchtbarem Boden als wichtiger Klimaschutzfaktor drohe. Mit dem raren Gut Boden werde in Österreich viel zu sorglos umgegangen, beklagte auch Weinberger.


