Der Verdacht, dass der Pferdefleischskandal vom eigentlich betroffenen Konsumenten weitaus weniger kritisch gesehen wird, als dies von Politik und Medien dargestellt wird, ist durch eine aktuelle Erhebung in Österreich genährt worden.
Wie eine im Auftrag des Wiener Landwirtschaftsministeriums durchgeführte „Lebensmittelsicherheits- Studie“ des market Instituts ergab, planen lediglich 12% der Österreicher, ihr Ernährungsverhalten nach dem aktuellen Etikettenschwindel mit Pferdefleisch zu ändern. Und 88% kümmert der Kennzeichnungsbetrug überhaupt nicht.
Ganz eindeutig ist aber der Wunsch nach einer Herkunftsbezeichnung, der von 90% der Befragten geäusserte wurde. Ein weiters Thema der aktuellen Studie seien die Qualität und der Preis gewesen, berichtete das Agrarressort. Insgesamt 55% der 600 Befragten ab 15 Jahren hätten gemeint, dass Lebensmittel zu teuer seien. Nur 13% verträten die Ansicht, Lebensmittel seien zu billig. Landwirtschaftsminister
Nikolaus Berlakovich hob mit Blick auf die Umfrageergebnisse hervor, dass für 74% der Befragten die Regionalität einen hohen Stellenwert habe, weil sie Glaubwürdigkeit vermittle. Grundsätzlich sei ein Drittel also bereits auf Regionalität eingestimmt. Immerhin hätten 90% eine hohe Bereitschaft signalisiert, verstärkt Produkte aus der heimischen Region zu kaufen.
Neuen Gütesiegeln stünden die Befragten jedoch skeptisch gegenüber, betonte der Minister. Dazu hätten 48% der Befragten erklärt, es gebe bereits jetzt zu viele. Für 38% seien die derzeitigen Siegel gerade ausreichend, und nur 9% wollten mehr. Das Gütesiegel der Agrarmarkt Austria (AMA) Marketing sei österreichweit bekannt, hob Berlakovich hervor. Lebensmittel aus dem Inland würden prinzipiell als sicher eingestuft.


